Die meisten Kaffeeenthusiasten, die sich näher mit Spezialitätenkaffee beschäftigen, stolpern über kurz oder lang über die Bezeichnung Geisha Kaffee. Die Varietät Geisha gilt als eine der besondersten aller sowieso schon so besonderen Specialty Coffee–Varietäten. Diese Sorte erregt viel Aufmerksamkeit, nicht nur durch ihren hohen Preis. Aber was ist Geisha Kaffee überhaupt und warum sollte man sie unbedingt mal verkosten, wenn sich die Gelegenheit ergibt?
Geisha Kaffee - Die Geschichte!
Geisha Kaffee hat noch gar keine allzu lange, zumindest bekannte Geschichte. Seinen Ursprung hat die Varietät im Südwesten Äthiopiens in den Bergen der Region Gesha. In den 1930er Jahren nahm Geisha seinen Weg über Kenia nach Tansania, um in den 1950ern in Mittelamerika anzukommen. Erst pflanzte man Samen in Costa Rica und in den 1960ern schließlich in Panama. Es dauerte allerdings noch bis ins Jahr 2004, bis die herausragenden Noten so richtig zur Geltung kamen. Denn bis dahin wurden die Kirschen nie allein verarbeitet und konsumiert. Erst Daniel Peterson von der – mittlerweile für ihre außergewöhnliche Qualität berühmten – Hacienda La Esmeralda, behandelte sie separat und ließ sie bei „The Best of Panama“ verkosten.
Seltene Schönheit
Seine Berühmtheit hat der Geisha Kaffee aber nicht zuletzt auch aufgrund seiner Seltenheit erlangt. Ganz nach dem Motto „willst Du was gelten, mach Dich selten“ gibt es nicht viele Kaffeebauern, die Geisha kultivieren können. Denn die Varietät hat hohe Ansprüche an ihre Umgebung und ihre Pflege. Das Blattsystem ist im Vergleich zu anderen Kaffeesorten sehr dünn. Daher ist die Fotosynthese viel weniger effizient ist als bei anderen Sorten. Zudem ist auch das Wurzelsystem nicht besonders stark. Die Pflanze kann also weniger Wasser aus dem Boden und weniger Energie aus der Sonne ziehen. Resultat ist eine nur halb so hohe Ausbeute wie z.B. bei der häufig gepflanzten Catuai-Varietät.
Auch äußerlich ist sie leicht von anderen Kaffeepflanzen zu unterscheiden. Sie wächst sehr schlank und hoch, hat längliche Blätter, schmale, ovale Bohnen und bereits die Blüten lassen den parfümartigen Duft erahnen, den man später im Aufguss hat. Richtig wohl fühlt sich Gesha erst in der Höhe. Ab 1700 m. ü. M. gedeiht die Varietät. Ist sie reif zur Ernte, muss es schnell gehen. Sie muss sofort gepflückt und weiterverarbeitet werden.
Von Panama in die Welt
Und dennoch wurde Geisha Kaffee nach der Präsentation in der Welt des Specialty Coffee innerhalb weniger Jahre in ganz Panama gepflanzt und schließlich auf Farmen in Kolumbien, Guatemala, El Salvador und Honduras. Die Hoffnung auf das besondere Geschäft mit der seltenen Sorte hat viele Nachahmer hervor gebracht. Nicht selten wird man beim Verkosten dann aber vom Geschmack enttäuscht.
In den letzten Jahren etablierte sich das Interesse, die Produktion von Geisha auch in ihrer Heimat Äthiopien anzukurbeln. Besonders engagiert ist die fast 500 Hektar große Kaffeefarm Gesha Village Coffee Estate. Die Besitzer von Gesha Village, Adam Overton und Rachel Samuel, sammelten Setzlinge bei einer Erkundung des Waldes, wo die Gesha-Pflanze ursprünglich gefunden wurde. Sie pflanzen verschiedene Versionen davon und erproben sie auf das Ziel hin, die höchstmögliche Qualität zu erreichen. Trotz der weltweiten Begeisterung für die Geisha Kaffees hat Äthiopien selbst nicht viel vom Ruhm abbekommen. Dies wollen die beiden ändern.
Der Name der Rose - Gesha oder Geisha?
Der Name und seine Schreibweise haben schon viele Kaffeetrinker verwirrt. Leider wird das eingebaute „I“ immer wieder verwendet. Es hat sich mittlerweile eingebürgert, die Varietät so zu schreiben, wie die japanische Geisha. Wie das kam, dazu gibt es einige Vermutungen: Entweder war es einfach ein Rechtschreibfehler, der sich durchgesetzt hat. Oder die äthiopische, mündliche Landessprache Kafa wurde fälschlich niedergeschrieben. Oder aber, man verband den ungewohnten Geschmack mit dem exotischen Bild der Geisha.
Egal wie, die Ursprungsregion der Varietät ist die Region Gesha, so wie es auch die Region Guji oder die Region Sidamo in Äthiopien gibt.
Geisha Kaffee ist also zu Recht eine teure Perle der Spezialitätenkaffees. Sie wächst selten, bedarf aufmerksamer Pflege, bringt wenig Ertrag, hat einen außergewöhnlichen Geschmack und ist sehr begehrt. Kein Wunder also, dass sie Preise von über 500 Dollar pro Kilo erreicht. Wir haben gelegentlich auch immer wieder kleine Mengen an Geisha in unserem Online-Shop ergattert. In den sozialen Medien sowie auf unserer Website halten wir dich dahingehend stets auf dem Laufenden.