Wildkaffee Kaffeewissen

Wie wird Kaffee gehandelt?

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Bevor der Kaffee seinen Weg in deine Tasse findet, muss er selbstverständlich noch einige Schritte durchlaufen. Ein besonders wichtiger Schritt, sowohl für Farmer beziehungsweise Kooperative sowie für die Rösterei ist der Schritt des Handels. Hier wird klar, welchen Lohn der Farmer für seine Arbeit bekommt. Doch der Handel ist nicht nur der „simple“ Einkauf von Rohkaffee. Hinter dem Handel steckt meist eine Philosophie. In den folgenden Abschnitten zeigen wir dir, wie Kaffee gehandelt wird und gehandelt werden kann.

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So wird Kaffee oft gehandelt

Schon seit der Industrialisierung ist Kaffee das liebste Getränk der Deutschen. Doch erst im Zuge der dritten Kaffeewelle wurde den Menschen wichtiger, zu wissen woher der Kaffee genau stammt.

Bis heute ist es vielen Menschen leider besonders wichtig, dass der Kaffee billig ist. Dieser billige Kaffee wird meist an der Börse gehandelt. Es ist Kaffee, der als „Spekulationsobjekt“ gelagert und aus verschiedensten Sorten bunt zusammengewürfelt wurde. Rückverfolgbarkeit ist da nicht mehr möglich. Die Bohnen werden dann meist in großen Mengen gekauft und in großen Tonnenröstern bei Temperaturen zwischen 600 und 800 Grad sehr dunkel geröstet. Beim Kaffeehandel über die Börse kommt leider meist nur ein sehr geringer Teil bei den Farmern an.

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Der direkte Handel - ein neuer Weg

Wir von der Wildkaffee Rösterei setzen vollkommen auf den direkten Handel. Das bedeutet, dass wir unseren Rohkaffee direkt von den Farmern beziehen. Der direkte Handel ist dabei mit dem direkten Kontakt der Farmer verbunden. So sind wir stets über neue Trends im Anbau und der Aufbereitung informiert und wissen auch sonst, wie sich die Ernteperioden entwickeln. Zudem können wir bei der Wahl des Kaffees individuelle Wünsche äußern. Damit wir genau wissen, welche Bedingungen auf den Farmen herrschen, reisen wir in regelmäßigen Abständen direkt auf die Fincas und machen uns ein Bild von der Region. Besonders gerne legen wir vor Ort auch selbst Hand an, damit wir genau wissen, welche Arbeit hinter unserem Kaffee steckt.

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Eigene Handelssysteme auf dem Vormarsch

Aufgrund der zahlreichen Problematiken in Bezug auf den Handel mit Kaffee, werden immer mehr Organisationen sowie auch Röster selbst tätig. Auch wir bauen unsere eigenen Handelssysteme stetig aus. Mit der Gründung des Coffee School Projects gehen wir dabei völlig neue Wege. Wir haben hierfür eine Finca in der Region Buenos Aires in El Salvador gekauft, auf der wir die Farmer vor Ort durch gezielte Schulungen und Workshops fördern. Auch andere Röster und Interessierte bekommen auf unserer Coffee School Farm die Möglichkeit, einen genaueren Blick hinter die Kulissen des Kaffees zu werfen. Mit dem Coffee School Project greifen wir die Probleme in der Region Buenos Aires auf. Erhöhte Kriminalität, wirtschaftliche Instabilität und Blattrostbefall hatten den Kaffeeanbau in El Salvador fast vollständig zum erliegen gebracht. Das Coffee School Project fördert die übrig gebliebenen Farmer und liefert ihnen zudem stabile Handelspartner – für eine glorreiche Zukunft für alle Farmer in der Region.

Die Problematik rund um günstigen Kaffee hat längst für zahlreiche Diskussionen gesorgt. Um sich diesem Problem zu stellen, haben sich in den vergangenen Jahren einige Organisationen gebildet, die sich darum kümmern, dass die Bezahlung auch auf den Farmen in den Ursprungsländern ankommt. Label wie Fairtrade, DEMETER oder auch das Bio-Siegel sollen nicht nur die faire Bezahlung der Farmer, sondern auch eine verbesserte Qualität erzielen. Doch das funktioniert ebenfalls nur vereinzelt. Insbesondere der hohe Preis für die Zertifizierung, der jedes Jahr anfällt, ist eine große Hürde für kleinere Farmer. Das Prinzip ist aber überall gleich: Die Farmer müssen gewisse, individuelle Auflagen erfüllen und können ihren Kaffee zu einem festgelegten Preis verkaufen. Der Nachteil für Konsumenten: Oftmals werden nicht die besten Bohnen zum festgelegten Preis verkauft.

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Wie funktioniert der Handel mit Projektkaffees

Kaffeeprojekte, wie das Coffee School Project, sind sozusagen ein weiterer Ausbau des direkten Handels. Die jahrelange Erfahrung, gepaart mit dem Wissen der qualifizierten Agrarökonomen, die ebenfalls direkt auf den Fincas tätig sind, sorgen für einen nachhaltigen Impact, von dem Farmer und Röstereien gleichermaßen profitieren. Vor allem die Farmer bekommen eine vollumfängliche Begleitung über neue Aufbereitungsmethoden, die weite Vielfalt der Varietäten sowie dem Export und Handel mit Specialty Coffee. Röster bekommen die Möglichkeit erlesenste Kaffees bester Qualität zu bekommen sowie den Background hinter diesen Kaffees zu entdecken. Regelmäßige Reisen, mit gemeinsamen Verkostungen und Schulungen sorgen für einen gänzlich neuen Bezug zum Produkt „Specialty Coffee“. Die Farmer können so noch direkter und persönlicher mit den Farmern handeln. Röstereien können sich hingegen auf eine außergewöhnliche Geschmacksvielfalt freuen.