Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Kaffee
Kaffee enthält über 1.000 bioaktive Substanzen – einige davon wirken sich direkt auf unseren Organismus aus. Zu den bekanntesten zählen:
- Koffein: regt das zentrale Nervensystem an, fördert Wachheit und Konzentration
- Antioxidantien (Chlorogensäuren): wirken zellschützend und entzündungshemmend
- Diterpene (Cafestol, Kahweol): können je nach Zubereitung Cholesterin beeinflussen
- Polyphenole: unterstützen Herz-Kreislauf und den Stoffwechsel
Chlorogensäure: Bitterstoffe mit Nebenwirkungen
Chlorogensäure ist eine natürliche Verbindung in Kaffeebohnen, die antioxidative Eigenschaften besitzt – also eigentlich positiv ist. Wird Kaffee jedoch zu kurz oder zu heiß geröstet, wie es bei industrieller Massenröstung oft der Fall ist, bleibt ein hoher Anteil dieser Säure erhalten. Und dann gibt es ein Problem: Ein Überschuss an Chlorogensäure kann den Kaffee nicht nur bitter und schwer bekömmlich machen, sondern auch Magenreizungen und Sodbrennen fördern.
Bei der handwerklichen Trommelröstung hingegen, bei der die Bohnen schonend und langsam bei mittleren Temperaturen geröstet werden (12 bis 20 Minuten statt nur 90 Sekunden), wird deutlich mehr oder die komplette Chlorogensäure abgebaut. Das erklärt, warum handwerklich gerösteter Kaffee, wie du ihn bei uns findest, meist milder und magenfreundlicher ist – und warum die Wahl der Röstung einen großen Einfluss auf die Wirkung des Kaffees auf deinen Körper haben kann.
Die gesundheitlichen Vorteile von Kaffee

Zahlreiche Studien belegen heute: Kaffee ist für die meisten Menschen nicht nur unbedenklich, sondern sogar gesundheitsfördernd. Hier einige belegte Effekte:
Herz & Kreislauf
- Kaffee kann das Risiko für Schlaganfälle und koronare Herzerkrankungen (bei moderatem Konsum) senken
- Es besteht kein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck bei regelmäßigen Kaffeetrinkern
Gehirn & Psyche
- Kaffee fördert Konzentration, Aufmerksamkeit und Reaktionszeit (eignet sich somit auch für Sportler vor dem Wettkampf und Training)
- Kann das Risiko für Depressionen und Alzheimer senken
Stoffwechsel & Leber
- Studien haben belegt, dass bei einem Konsum von 3 bis 4 Tassen Kaffee täglich, das Risiko für Typ-2-Diabetes sinkt
- Kaffeekonsum kann das Risiko für Fettleber und Leberkrebs verringern
- Unterstützt die Fettverbrennung leicht (thermogene Wirkung)
Denk immer daran, auch Kaffee ist keine Garantie für eine gute Gesundheit, oder gar ein Ersatz für eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Kaffee kann lediglich in manchen Bereichen unterstützend mitwirken.
Gibt es auch gesundheitliche Risiken?
Ja leider – vor allem bei übermäßigem Konsum oder bestimmten Risikogruppen.
Zu viel Koffein kann ...
- ... Schlafprobleme, Unruhe und Nervosität auslösen
- ... zu erhöhtem Puls und Herzrasen führen
- ... bei empfindlichen Personen auch Magenbeschwerden verursachen
Für wen Kaffee problematisch sein kann
- Schwangere: max. 200 mg Koffein pro Tag (ca. 1–2 Tassen) empfohlen (oder lieber auf koffeinfreien Kaffee umsteigen)
- Menschen mit Herzrhythmusstörungen oder Angststörungen sollten auch keinen Kaffee konsumieren
- Kinder & Jugendliche: sollten koffeinhaltige Getränke nur in sehr geringen Mengen konsumieren
- Wenn du bestimmte Medikamente (Blutdruck senkende, Antidiabetika, Antikoagulantien, Antidepressiva und Schilddrüsenhormone) einnimmst, solltest du auf Kaffee (bzw. Koffein) verzichten
Entzieht Kaffee dem Körper wirklich Wasser?
Der Mythos, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht und dadurch entwässernd wirkt, hält sich hartnäckig – ist aber wissenschaftlich längst widerlegt und auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen gewesen. Zwar hat Koffein eine leicht harntreibende Wirkung, doch diese ist bei regelmäßigem Kaffeekonsum deutlich abgeschwächt. Der Körper gewöhnt sich an das Koffein, sodass der Flüssigkeitsverlust minimal ist und durch das im Kaffee enthaltene Wasser vollständig ausgeglichen wird. (Kaffee besteht zu circa 98 % nur aus Wasser)
Studien zeigen: Kaffee zählt bei moderatem Konsum durchaus zur täglichen Flüssigkeitszufuhr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und andere internationale Gesundheitsorganisationen stufen Kaffee deshalb nicht als dehydrierend ein.

Wie viel Kaffee ist gesund?
Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) empfiehlt eine maximale tägliche Koffeinaufnahme von:
Personengruppe | maximale Koffeinmenge (mg/Tag) | entspricht etwa |
Gesunde Erwachsene | 400 mg | 3-5 Tassen Filterkaffee |
Schwangere & Stillende | 200 mg | ca. 1-2 Tassen |
Jugendliche (50 kg) | 100 mg | max. 1 Tasse |
Hier ist vor allem zu beachten, dass nicht nur Kaffee Koffein enthält. Man findet Koffein auch in Cola, Kakao, Schokolade (alles, was mit Kakao hergestellt ist), Tee und natürlich in Energydrinks sowie in vielen anderen Lebensmitteln und Getränken.
Kaffeezubereitung: Filter vs. French Press?
Die Art der Zubereitung beeinflusst die Wirkung:
- Filterkaffee: enthält weniger Diterpene und ist somit cholesterinfreundlicher
- Ungefilterte Methoden (z. B. French Press, Mokka): enthalten mehr Cafestol und Kahweol
- Cold Brew: ist milder, magenfreundlicher, enthält aber ebenfalls viel Koffein
Das Zauberwort ist: pur!
Kaffee ist so lange gesundheitsfördernd wie du ihn pur zu dir nimmst. Sobald du Milch oder Milch-Alternativen oder gar Zucker hinzufügst, ändert sich alles. Denn dann kommen Fette, Kohlenhydrate und weitere Stoffe mit in die Rechnung.
Fazit: Kaffee – gesund oder nicht?
Insgesamt sprechen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse klar dafür:
Kaffee ist gesund – wenn er in Maßen und ohne Zuckerzusätze konsumiert wird.
Er liefert Antioxidantien, kann wichtige Organe schützen und hebt die Stimmung. Wer jedoch empfindlich auf Koffein reagiert oder schwanger ist, sollte seinen Konsum gut dosieren oder vielleicht auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen, denn auch den gibt es in Top-Qualität ohne Geschmacksverlust.