Du liebst Espresso, Cappuccino und Co? Dann benötigst du auf jeden Fall eine Siebträgermaschine zu Hause. Aber welche? Und vor allem welchen Typ Maschine? Es gibt die mit Boiler und es gibt die Thermoblock-Siebträgermaschine! Es gibt Ein- und Zweikreiser und dann auch noch die mit Dual Boiler. Für Anfänger auf dem Gebiet kann das alles etwas verwirrend sein. Dafür gibt es ja uns und unseren Kaffeeblog. Wir schauen uns das Thema Thermoblock-Siebträgermaschine genauer an und reden dabei auch gleich mal über die anderen Typen von Siebträgermaschinen.
Thermoblock-Siebträgermaschine – welche Maschinentypen es gibt
Fangen wir mal grundlegend damit an, welche Typen von Siebträgermaschinen es gibt. Es gibt die Thermoblock-Siebträgermaschine und Maschinen mit einem Boiler. Die Boiler-Maschinen unterschieden sich dann in Ein- und Zweikreiser, also mit einem oder mit zwei separaten Wasserkreisläufen. Und noch eine Stufe höher sind dann die Dual-Boiler-Maschinen, die nicht nur zwei Wasserkreisläufe haben, sondern auch für jeden Kreislauf einen Boiler. Natürlich gibt es auch noch dreigruppige Maschinen mit mehreren Boilern und Thermoblöcken für Profis in der Gastronomie. Diese lassen wir hier mal außer Acht, denn für zu Hause reicht auch völlig eine nicht-gastro Maschine.
Die Thermoblock-Siebträgermaschine
Vor allem günstige Siebträgermaschinen am Markt, sagen wir mal bis 500 Euro, haben mit hehr Sicherheit einen Thermoblock. Das ist ein Durchlauferhitzer, der es der Maschine ermöglicht sehr schnell auf Betriebstemperatur zu sein. Dabei läuft das Wasser durch ein Rohr zu dem parallel ein Heizstab verläuft. Manchmal sind auch zwei Thermoblocks verbaut, einer für das Wasser, einer für den Dampfbezug. Die Qualitätsunterschiede sind groß: Es gibt Thermoblock-Siebträgermaschinen mit sehr schwankender Temperatur und andere mit sehr konstanten Temperaturen.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Boiler: Einkreiser
Der nächste Schritt ist die Einkreiser-Siebträgermaschine. Sie verfügt über einen Boiler, der Temperaturen sehr konstant und präzise einstellen kann. Problem hier: Das Wasser für deinen Espresso wie auch für den Dampfbezug kommt aus demselben Boiler und aus nur einem Kreislauf. Einkreiser eignen sich vor allem für reine Espressotrinker. Natürlich kann man auch mit diesen Maschinen Milch aufschäumen, doch es dauert seine Zeit. Zuerst musst du das Wasser im Boiler auf Aufschäum-Temperatur erhitzen, dann kannst du schäumen. Mit „Flushen“ (Wasser auslassen und kaltes Wasser aus Boiler nachholen) kühlst du das Gerät wieder auf Brühtemperatur ab.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Boiler: Zweikreiser
Zweikreiser-Siebträgermaschinen haben auch wie die Einkreiser nur einen Boiler. Aber sie haben dafür zwei Rohrsysteme. Einen für das Brühen den den anderen für das Aufschäumen der Milch. Der Brühkreis wird dabei weniger aufgeheizt als der Aufschäum-Kreis. Hast du dir eine Maschine mit ausreichend großem Boiler angeschafft, kannst du dich über relativ stabiler Brühtemperaturen und ein gutes Aufschäumen freuen. Zweikreiser findest du in privaten Haushalten und manchmal auch in der Gastronomie.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Dual Boiler
Wie der Name schon erahnen lässt, haben Dual-Boiler-Maschinen zwei Boiler. Einen für das Aufbrühen und einen für das Milchaufschäumen. Hierbei hast du die volle Kontrolle über die Temperaturen und die Aufbrühvorgänge. Natürlich kosten derartige Maschinen etwas mehr und sie benötigen insgesamt mehr Aufheizzeit als etwa Thermoblock-Siebträgermaschinen. Mehrgruppige Siebträgermaschinen verfügen auch über drei oder mehr Boiler.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Vor- und Nachteile
Nun könnte man denken: Das, was ich benötige, ist also eine Dual-Boiler-Maschine. Weil, die sind die besten und ich will nur das Beste. Wenn du nur das Beste willst und es dir leisten kannst, dann go for it. Die Maschinen sind großartig. Für alle, die eher ein kleines Budget haben und trotzdem gern Espresso trinken, eignen sich durchaus auch Ein- oder Zweikreiser und durchaus auch eine Thermoblock-Siebträgermaschine. Die Vorteile von Letzterer sind auf jeden Fall die Aufheizzeit, die sehr kurz ist, du kannst auch größere Mengen Wasser mit kleinen Geräten beziehen und sie verkalken seltener.
PS: Wir empfehlen jedoch immer gefiltertes Wasser zu verwenden. Dann schmeckt auch der Espresso besser. Einen Artikel zum optimalen Kaffee- und Espressowasser findest du hier.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Aufbau und Funktion
Schauen wir uns den Aufbau einer Thermoblock-Siebträgermaschine genauer an. Wie bereits erwähnt funktionieren sie wie ein Durchlauferhitzer. Statt eines Kessels mit heißem Wasser gibt es einen Wassertank und ein spiralförmiges Rohr, das in einem Aluminiumblock integriert ist. Parallel zu dem Wasserrohr verläuft ein Heizstab, der das Wasser beim Durchlaufen erhitzt. Der Heizstab erwärmt sich schnell, weshalb die Thermoblockmaschine deutlich schneller einsatzbereit ist als die Kessel-Geräte Modell. Wie das Rohr verbaut ist und wie lang es ist, beeinflusst maßgeblich die Stabilität der Wassertemperatur. Es gilt jedoch: je größer der Block, desto konstanter die Temperatur. Das Material des Rohres jedenfalls beeinflusst den Preis der Maschine: Kupferrohre gibt es vor allem in teureren Modellen, bei günstigeren Modellen ist nur eine Wasserspirale in den Thermoblock gefräst worden.
Thermoblock-Siebträgermaschine – der Milchschaum
Thermoblock-Maschinen schäumen anders. Das mal vornweg. Der größte unterschied zu den Boiler-maschinen ist, dass der Dampf für die Dampflanze bei Thermoblock-Siebträgermaschinen in Schüben kommt und nicht kontinuierlich fließt. Natürlich variiert das von Maschine zu Maschine, dennoch arbeitet die Pumpe bei Thermoblockmaschinen schubartig und bringt so kleinere Mengen Wasser in den Thermoblock, um den Druck für die Dampflanze zu erzeugen. Das führt meist dazu, dass der Milchschaum nicht so fest und nicht so cremig wird, wie bei Boiler-Maschinen.
Thermoblock-Siebträgermaschine – warum eine zulegen?
Wie bereits erwähnt gibt es viele Siebträgermaschinen mit Thermoblock unter 500 Euro. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht auch teurere Thermoblock-Maschinen gibt. Die gibt es auch für 2.000 Euro. Wobei wir in dieser Preisklasse auch schon Ein- und Zweikreiser sowie auch Dual-Boiler-Geräte bekommen. Das Hauptargument bleibt also der Preis und somit eignet sich eine Thermoblock-Siebträgermaschine vor allem für Einsteiger. Du kannst mit diesen Maschinen und den richtigen Bohnen hervorragenden Espresso zaubern und durchaus auch Milchkaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato zubereiten.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Fragen, die du dir stellen solltest
Jetzt bist du dir immer noch nicht sicher, oder? Stell dir folgende Fragen, um herauszufinden, welche Funktionen/Eigenschaften an einer Siebträgermaschine du möchtest oder benötigst.
1. Hast du Zeit oder muss es schnell gehen?
Wenn es schnell gehen muss, liegst du schon richtig mit einer Thermoblock-Siebträgermaschine. Diese benötigt zwei bis drei Minuten. Boiler-Maschinen können auch 5 bis 15 Minuten benötigen.
2. Trinkst du Espresso pur oder doch lieber eine Milchkaffeespezialität?
Du kannst auch mit einem Thermoblock-Gerät Milchkaffeegetränke machen. Es dauert nur etwas länger und der Schaum wird nicht so schön wie mit Boiler-Maschinen. Wenn also der Milchschaum für die unentbehrlich ist oder du sogar auf aufwendige Latte Art stehst, dann solltest du dir am besten einen Zweikreiser oder sogar eine Dual-Boiler-Maschine anschaffen.
3. Wie perfekt soll dein Espresso extrahiert sein?
Bei Thermoblock-Maschinen sind Temperaturschwankungen auch während des Bezugs normal. Dein Brühwasser könnte also zu heiß oder auch zu kalt auf das Kaffeepulver treffen. Das kann dazu führen, dass dein Espresso zu sauer oder zu bitter schmeckt. Teurere Thermoblock-Modelle haben eine PID-Steuerung und -eine PID-Regler verbaut. Damit kannst du die Temperatur gut anpassen. Ansonsten eben eine Boiler-Maschinemit stabilen Temperaturen.
4. Willst du Einstieg einfach oder gleich professionell?
Wie gesagt, auch mit günstigen Thermoblock-Maschinen kriegst du guten Espresso und Milchkaffee hin. Hier kannst du oft Mahlgrad, Brühzeit und einige andere Werte einstellen – den Rest erledigt die Maschine. Willst du gleich tief eintauchen in die Wissenschaft des Espressobrühens mit Bezugszeit, Mahlgrad, Brew Ratio et cetera, dann kannst du dir auch gern eine Ein- oder Zweikreiser oder gleich eine Dual-Boiler-Maschine holen. Magst du es einfach und intuitiv, dann greif lieber zu einer günstigen Thermoblock-Siebträgermaschine.
Thermoblock-Siebträgermaschine – und welches Modell nun?
So direkt können wir dir keine Einzelmaschine empfehlen. Wir haben nicht alle Maschinen getestet und selbst haben wir bei uns natürlich Boiler-Maschinen. Hier aber ein paar der bekanntesten Marken, die Thermoblock-Siebträgermaschinen machen und die für zu Hause geeignet sind: Sage zum Beispiel mit der Barista-Linie, DeLonghi, Gaggia, Quickmill und Ascaso. Es gibt noch viele mehr und auch auf diesen kannst du gute Espressi zaubern. Es liegt immer an deinem Budget, für welchen Einsatzzweck du sie möchtest und wie deine Ansprüche sind.
Thermoblock-Siebträgermaschine – Fazit
Die Thermoblock-Siebträgermaschine hat die Vorteile, dass sie schneller einsatzbereit ist als Boiler-Maschinen, viele Maschinen bereits alles mitliefern, integrierte Mühle, Tamper, Pinsel et cetera. Du kannst also sofort loslegen und musst nur noch ein paar Einstellungen finden wie Mahlgrad und Bezugszeit. Aufgrund der oft günstigen Preise eignen sich also diese Geräte vor allem für Einsteiger. Für Fortgeschrittene und Profis und für die, die sowohl Zeit haben wie auch ordentlichen Milchschaum wollen, eigenen sich mehr Boiler-Maschinen mit mehreren Kreisläufen oder gar mehreren Boilern. Grundlegend ist eine Thermoblock-Siebträgermaschine also etwas Gutes – denn ein richtiger Espresso kommt nun mal aus einer Siebträgermaschine. Und wenn Du dich entschieden hast, dann findest du hier optimal passende Espressobohnen für deine neue Siebträgermaschine.
