Bergwanderungen bzw. Bergsport im Allgemeinen ist in der heutigen Zeit eine besonders beliebte Freizeitaktivität. Ganz besonders im jetzt beginnenden Herbst. Die Bergregionen rund um die Alpen und das Alpenvorland erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit. Die Natur und die herrlichen Ausblicke helfen den Menschen dabei ihre innere Mitte wiederzufinden. Wie zum Alltag, passt auch schmackhafter Kaffee hervorragend zu einer anstrengenden Bergtour. Normalerweise bereiten zahlreiche Kaffeefreunde ihren Kaffee per Herdkanne, AeroPress oder einer handlichen French Press in den alpinen Höhenlagen zu. Doch mittlerweile gibt es hochalpinen Kaffeegenuss auch in der atemberaubenden Bergwelt rund ums Werdenfelser Land. Genauer genommen an der Reintalangerhütte neben der glasklaren Partnach am hinteren Ende des Reintals sowie an der Oberreintalhütte, auch bekannt als Franz-Fischer-Hütte. Und auf zwei Hütten im Ammertal.
Hochalpiner Kaffeegenuss am hinteren Ende des Reintals - Reintalangerhütte
Am hinteren Ende des Reintals, direkt neben dem reißenden Bergfluss der Partnach, liegt die denkmalgeschützte, ehemalige Hirtenunterkunft - die Reintalangerhütte. Umrahmt von den steilen Wänden des Jubiläumsgrates, des hohen Kamms und des Hochwanners wurde die Hütte bereits im 15. Jahrhundert erbaut. Am 27.08.1820 nächtigten die Erstbesteiger der Zugspitze genau in der Reintalangerhütte. Somit ging die kleine Hütte in die Geschichtsbücher ein und wurde schließlich in den 1880er-Jahren auch für alle Bergsteiger geöffnet.
Hochalpiner Kaffeegenuss – die Reintalangerhütte wird bekannt
Die Hütte entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel und wurde einfach zu klein. Somit wurde eine neue und größere Reintalangerhütte 1912 bis 1913 gebaut. 1973 wurde die alte Angerhütte neu errichtet und dient seitdem als Matratzenlager. Heute wird die historische Hütte vom Allgäuer Andy Kiechle und seiner Frau Julia bewirtschaftet. Schon als Jugendlicher arbeitete Andy auf der Reintalangerhütte und entwickelte eine enge Verbindung zu diesem besonderen Ort. 2020 ergriff er dann die Chance und verwirklichte sich gemeinsam mit seiner Frau Julia seinen Lebenstraum und ist seither der Wirt der Reintalangerhütte.
Hochalpiner Kaffeegenuss – Kaffee in den Bergen
Oben erwarten dich handgemachte Schmankerl in Bio-Qualität – von klassischen Brotzeiten bis hin zu hausgemachten Kuchen hast du hier beste Voraussetzungen für eine anständige Stärkung nach forderndem Aufstieg. Und auch der Kaffee spielt hier oben eine große Rolle! Schon den Morgen starten Andy und Julia mit einem feinen Filterkaffee. Mittlerweile hat die Hütte von uns sogar eine eigene Kaffeeröstung. Dafür verwenden wir besten Kaffee aus Peru, den es für Kaffeespezialitäten hell und für Espressi dunkel geröstet gibt. Andy und Julia freuen sich, dich mit ihren regionalen Köstlichkeiten zu verwöhnen.
Hochalpiner Kaffeegenuss im Oberreintal an der Oberreintalhütte
Kommen wir zur wohl spannendsten Hütte, wenn es ums Thema hochalpiner Kaffeegenuss geht. Es dreht sich um die Oberreintalhütte, die unter Einheimischen auch als Franz-Fischer-Hütte geläufig ist. Fischer Franz war nämlich mehr als zehn Jahre Wirt der Oberreintalhütte – in zwei Perioden von 1934-39 sowie von 1948-53. Die kleine Hütte entwickelte sich unter Fischer zu einer Art „Grand Hotel“ der Bergsteigerei und genoss einen außergewöhnlich guten Ruf in der Bergsteiger-Szene.
Hochalpiner Kaffeegenuss – die Hütte und der Kaffee
Und woher kommt dann die Verbindung zu Kaffee? Franz Fischer war ein bekennender Kaffeefan. Unglücklicherweise war Kaffee zu seiner Zeit rund um den zweiten Weltkrieg eher Mangelware, weshalb er nur auf abenteuerliche Art und Weise beschaffen werden konnte. Die Oberreintalscharte war schon damals als illegaler Grenzübergang äußerst beliebt und galt als Schmuggelpfad schlechthin. Da Franz Fischer schon damals einen besonders guten Ruf hatte und Kaffee eher in Österreich, als auf deutscher Seite erhältlich war, brachten einige Bergsteigerkollegen immer wieder Lebensmittelsäcke mit geröstetem Kaffee zu Franz hinauf. Nicht nur der Name der Hütte erinnert heute noch an Franz Fischer, sondern auch der Oberreintalgruß (Hei, mi leckst am Arsch) wurde von ihm ins Leben gerufen und ist unter Kletterern bis heute bekannt.
Hochalpiner Kaffeegenuss - Wildkaffee
Die Hütte selbst wurde 1922 erbaut und feierte vor kurzem erst ihr 100-Jähriges. Bis heute ist die Oberreintalhütte sehr einfach geblieben. Geheizt und gekocht wird mit einem Holzofen, außerdem gibt es eine Freidusche sowie ein Lager für alle Bergsteiger. Heute ist Anja Härtl die Wirtin der Oberreintalhütte. Es ist eine klassische Selbstversorgerhütte, bedeutet Anja macht was aus dem, was die Besucher, meist Kletterer, auf die Hütte mitbringen. Ergänzt wird das Sortiment von hochwertigem Kaffee aus unserer Kaffeerösterei, denn dieser ist wie zu Franz Fischers Zeiten ein Muss. Anja serviert auf der Oberreintalhütte Espresso und Cappuccino via Herdkannenzubereitung sowie French Press Kaffee. Sie verwendet dafür den Brasil Capim Branco. Wer noch nie auf der Oberreintalhütte war, sollte diesen einzigartigen Ort auf jeden Fall mal besuchen.
Hochalpiner Kaffeegenuss im Ammertal auf der Hörnlehütte
Seit der Neueröffnung im Juni 2024 gibt es unseren Kaffee auch im Ammertal auf der Hörnlehütte in Bad Kohlgrub. Du bekommst dort unseren Wilderer Espresso, unseren Brasil Capim Branco Kaffee und auch den Greek Mountain Kräutertee von Tea Spitz. Die neuen Pächter sind Sara und Daniel Weisbrich aus Garmisch-Partenkirchen. Sara Weisbrich ist gebürtige Kohlgruberin und hat – ebenso wie ihr Mann – viele Jahre Erfahrung in der Gastronomie. Sie hat die vergangenen zehn Jahre in leitender Position im Klammhaus an der Partnach sowie im Hotel Staudacher Hof verbracht, ihr Mann Daniel war dort Barchef. Auf der Hörnlehütte hat Weisbrich bereits als Jugendliche gejobbt. Und die Hütte eines Tages zu übernehmen, war seit jeher ihr Traum. Die Wanderung zur Hörnlehütte ist einfach und man erreicht die Hütte auf 1.390 Metern nach gut eineinviertel Stunden oder nach etwas mehr Zeit. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann die Hörnlehütte übrigens auch mit der Seilbahn erreichen. Egal, auf welchem Weg du dorthin findest: Sara und Daniel Weisbrich freuen sich auf dich.
Hochalpiner Kaffeegenuss in den Ammergauer Alpen auf dem Laber
Die Berggaststätte am Laber gibt es schon seit knapp 60 Jahren. Seit Ende 2021 weht ein frischer Wind in der Gaststube des Berggasthofs. Die neuen Wirtinnen Tiziana Süßl und Nadine Wattenberg haben die traditionsreiche Berggaststätte neu aufleben lassen. Neben einem neuen Namen „die Laberei“ hat auch der Innenraum ein aufgefrischtes Erscheinungsbild bekommen. Aus einem in die Jahre gekommenen Gastraum wurde eine neue, moderne, aber trotzdem sehr gemütliche Gaststube. Es wurde viel mit Holzelementen gearbeitet, ein neuer Boden eingebaut und ein komplett neues Mobiliar aus Eichenholz von Holzart durfte auch nicht fehlen. Heraus gekommen ist dabei ein wunderschöner Berggasthof, der für gemütliche Stunden zum Verweilen einlädt.
Hochalpiner Kaffeegenuss mit Regionalität
Generell legen die zwei Pächterinnen mit ihrer Laberei sehr viel Wert auf regionale Qualität. Der Käse kommt aus der Käserei Ettal, der Fisch von Platzfisch aus Mittenwald und das Fleisch aus der Metzgerei Christl aus Oberau. Auch bei den Getränken zieht sich das Heimatgefühl durch. Neben den Bieren der Klosterbrauerei Ettal, bietet die Laberei außergewöhnliche Weine von unserem Wein-Shop Wein Danke an. Und auch die Heißgetränke stammen aus unserem Hause: In der Laberei könnt ihr neben unserem Wildkaffee, wie etwa den Wilderer und die Bergsonne, auch die Tees von Tea Spitz genießen.
Hochalpiner Kaffeegenuss am Laber
Für alle Wanderfreunde ist die Wanderung zur Laberei eine wirklich schöne Tour. Es gibt verschiedene Wege den Gipfel des Labers zu erreichen. Die übliche Route geht von der Talstation der Laberbergbahn in Oberammergau zum Soilasee und dann weiter zum Gipfel. Wer es ein wenig anspruchsvoller haben möchte, kann ein gutes Stück vor dem Soilasee rechts abbiegen und über die Schartenköpfe gehen. Außerdem kann man den Laber auch von Ettal aus über das Ettaler Mandl erreichen. Natürlich bietet es sich auch an die Seilbahn zu nehmen, falls du keine Lust hast zu wandern.
Hochalpiner Kaffeegenuss – Fazit
Der Hochalpine Kaffeegenuss hat sich nicht erst in der heutigen Zeit etabliert. Schon Franz Fischer, eine Ikone in der Kletter- und Bergsteigerszene, war ein echter Kaffeefan und genoss auf seiner Oberreintalhütte auch während schwieriger Zeiten im 2. Weltkrieg seinen Kaffee. Um den Kaffee damals an die Hütte zu bekommen, mussten aber teilweise abenteuerliche Routen genommen werden. Heute funktioniert das alles ein bisserl einfacher und somit ist Kaffee nicht nur auf einzelnen Berghütten erhältlich. Unseren Wildkaffee kannst du auf der Reintalangerhütte, in der Laberei, auf der Hörnlehütte und auf der Oberreintalhütte genießen. Der Kaffee schmeckt nach einem fordernden Aufstieg besonders gut. Dabei ist es egal, ob Herdkanne oder French Press – Kaffee auf der Hütte schmeckt einfach doppelt gut und gibt dir Energie für den Abstieg oder für den weiteren Aufstieg. In diesem Sinne wünschen wir allen Bergsteigern eine erfolgreiche Herbst-Wander-Saison. Berg Heil und #staywild!