cortado-alternative-flat-white

Cortado - köstliches Kaffeegetränk aus Spanien

Schon mal von einem Cortado gehört? Hierzulande ist er wohl noch nicht jedem bekannt, obwohl er eine durchaus geschmackvolle Alternative zu anderen Milchkaffee-Klassikern wie dem Cappuccino oder dem Flat White ist. Bereits vorweg genommen habe ich euch, dass er ein Milchkaffee-Getränk ist. Woher er stammt, wie man ihn zubereitet und welche unserer auserwählten Kaffees sich für die Zubereitung eignen, erfahrt in diesem Blogartikel. Buena lectura wünscht euch Elias Fischbacher von der Wildkaffee Rösterei.

Wie bereits vorher erwähnt, ist es ein spanisches Kaffeerezept. Genauer genommen ein Milchkaffeerezept, welches eine interessante, geschmacksintensivere Alternative zu den Klassikern wie Cappuccino oder Flat White darstellt. 

Der Cortado ähnelt nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Zubereitung den bereits erwähnten Klassikern. Cortado heißt ins Deutsche übersetzt „geschnitten“ oder „Schnitt“. Den Biertrinkern unter euch sollte ein Schnitt bereits ein Begriff sein. Es ist ein Glas zur Hälfte gefüllt mit Bier, wobei die andere Hälfte mit Schaum bedeckt ist. Ähnliches Prinzip gilt auch bei dem spanischen Kaffeegetränk. Es wird ein Espresso zubereitet, der mit derselben Menge Milch verschnitten wird. 

Wildsau-espresso-wildkaffee-cortado

Woher stammt er genau, wo wurde er vorzugsweise getrunken?

Der Cortado stammt aus Spanien, genauer genommen aus der Region rund um Madrid, wo er auch heute noch besonders beliebt ist. Der reine Kaffeegeschmack, beziehungsweise die Säure im Espresso war den Menschen damals oft zu kräftig, weshalb die Milch als Neutralisator eingesetzt wurde. Das Getränk gewann schnell an Beliebtheit und breitete sich rasant bis in den Norden Portugals aus. Von dort aus ging es bis in die spanischen Kolonien nach Lateinamerika und auch dort ist das Getränk noch heute die beliebteste Milchkaffeespezilität. 

Heute ist er zwar noch nicht jedem ein Begriff, aber dennoch auf der ganzen Welt bekannt und auf einigen Karten in Cafés zu finden. In Nordamerikanischen Cafés, die mehrheitlich auf Specialty Coffee setzen, ist der Cortado sehr beliebt. Dort wird er aber als Coffee Gibraltar angeboten, da er in einem Libbey Gibraltar Glas serviert wird. Der Cortado hingegen wird in einem speziellen Glas serviert.

cortado-spanischer-kaffee-zubereiten

Ein Rezept mit vielen Varianten

Der Cortado gehört in Spanien, Portugal und Lateinamerika mittlerweile zum Alltag. Er wird zu jeder Tageszeit und gerne getrunken. Gerade deswegen haben sich über die Jahre einige Varianten des Getränks entwickelt. So wird er im Sommer auch gerne mit Eiswürfeln und kalter Milch getrunken, quasi als kleine Erfrischung. Generell wird man in diesen Ländern bei der Bestellung eines Cortados gefragt, ob du ihn lieber warm oder kalt genießen willst. 

Dazu kommen noch weitere, ausgefallenere Varianten wie z. B. der Cortado Condensada auch bekannt als Café Bombón. Der Name lässt dabei schon etwas Süßes anmuten, und zwar wird dabei die normale Milch durch gesüßte Kondensmilch ersetzt, was für ein sehr süßes Endergebnis sorgt. Dabei rückt logischerweise die Süße in den Vordergrund, welche garantiert nichts für Freunde des Specialty Coffee darstellt.  

Eine weitere Variante ist der Cortado con leche. Bei dieser Version wird sowohl normale als auch Kondensmilch in einer Mischung verwendet. Das Verhältnis kann der Kunde dabei individuell bestimmen.

Ein Kaffee mit Schuss gefällig? Dann ist der Barraquito sicher ein interessanter Cocktail für dich. Er wird in Schichten zubereitet, die aus Kondensmilch, Espresso, Milchschaum und Likör 43 bestehen. Dieses Rezept stammt von den Kanaren und ist dort ein sehr beliebter Kaffee-Cocktail.

cortado-wildkaffee-roesterei

Wie wird er zubereitet?

Ein klassisch spanischer Cortado besteht aus einer 50:50 Mischung Espresso und Milch. Ideal eignen sich hierfür unsere dunklen Espressoröstungen wie der Wilderer, die Wildsau, der Hausespresso oder unsere Bergsonne.

Ihr braucht dafür: 17 – 19 g Espresso und 40 ml Milch

1. Siebträger ausspannen und mit einem Tuch auswischen.

2. Gebe nun den gemahlenen Kaffee für einen Doppelshot (40 ml) in den Träger.

3. Das Kaffeemehl gleichmäßig verteilen und mithilfe eines Tampers verdichten.

4. Die Brühgruppe spülen und den Siebträger einspannen.

5. Stelle nun dein Glas oder ein ähnliches Glasgefäß unter den Auslauf und starte den Brühvorgang.

6. Parallel kannst du bereits die Milch auf knapp 70 Grad mithilfe der Dampfdüse erhitzen, eine Schaumbildung ist dabei aber nicht erwünscht.

7. Mische nun die warme Milch mit dem Espresso.

8. Fertig! Nun kannst du den wohlschmeckenden spanischen Kaffeeklassiker genießen!

Wie schmeckt ein er verglichen mit einem Espresso Macchiato?

Der signifikanteste Unterschied zwischen Cortado und Espresso Macchiato ist die Milchmenge und Konsistenz. Beim Espresso Macchiato werden nur etwa 2 TL Milchschaum auf den Espresso gegeben, der die Bitterstoffe neutralisieren soll. So schmeckt man den Espresso deutlich intensiver heraus. Beim klassischen Cortado wird nur warme Milch mit einer kleinen Menge Schaum hinzugegeben. Dabei wird der gesamte Espresso ein Stück weit neutralisiert und auch die Crema bleibt erhalten. Es entsteht ein exzellenter, einzigartiger Geschmack, der sich von anderen Milchkaffee Getränken abhebt. Der nussige Espressogeschmack wird von der cremigen Milch fein abgerundet und es entsteht ein harmonisches Tassenprofil. Ideal für Zwischendurch und an warmen Tagen auch gerne mit kalter Milch und Eiswürfeln. 

Die Variante mit Kondensmilch ist aber doch sehr gewöhnungsbedürftig. Der Kaffeegeschmack wird von dem vielen Zucker sehr übertönt, deswegen ist diese Variante nicht unser Favorit. Dennoch ist es eine Alternative für Menschen, die gerne süßen Kaffee trinken. Der Cortado con leche ist eine leichte Abwandlung des Cortado Condensada und ist geschmacklich etwas milder, aber dennoch sehr süß. 

Nochmal zurück zum Barraquito...

Der Barraquito hebt sich hingegen von allen Varianten ab. Es ist ein Kaffee-Cocktail, der von der Vulkaninsel Teneriffa stammt. Von dort aus schwappte diese Version des Cortados auch auf die anderen kanarischen Inseln wie La Palma und La Gomera über. Die Legende besagt, dass ein Herr namens Barraquito jeden Morgen einen Cortado mit Kondensmilch und dem Vanillelikör 43 bestellte. Schnell nannte man nicht nur den Herren, sondern auch die Bestellung „Barraquito“. Ob der Herr die Getränke mischte, oder einzeln trank, ist aber bis heute nicht bekannt. Schlussendlich wurde der Barraquito eines der beliebtesten Kaffeegetränke auf den Kanaren und wird auch heute noch gerne bestellt. 

Auf den Kanaren wird er morgens, am späten Nachmittag oder nach dem Essen getrunken. Je nach Ort wird der Barraquito aber anders zubereitet. Es gibt unzählige Varianten dieses Cocktails, was ihn gerade so spannend macht. Wenn ihr also mal auf den Kanaren im Urlaub seid, dann probiert ihn einfach mal aus.

welcher-wildkaffee-kaffee-fuer-cortado

Welcher unserer erlesenen Kaffees eignet sich am besten für den Cortado?

Im Grunde genommen ist die Wahl der Bohne beim Cortado eine ziemlich persönliche Geschmackssache. Wer kräftigen Kaffeegeschmack bevorzugt, sollte auf eine dunkle Röstung zurückgreifen. Der Wilderer, die Bergsonne oder unser Hausespresso in Kombination mit der Milch sorgen dabei für ein eher schokoladig, nussiges Tassenprofil. Lieber etwas floraler, aber trotzdem kräftig? Dann probiere mal unserer Wildsau. Wenn du deinen Kaffee generell etwas milder magst, dann sind unsere mittleren Röstungen gepaart mit der Milch eine hervorragende Alternative. 

Fazit!

Der Cortado und seine vielen Varianten sind ein beliebtes Kaffeerezept im spanischsprachigen Raum. Auch hierzulande und international ist er mittlerweile bekannt und ist keine Seltenheit mehr auf den Karten verschiedenster Cafés. Er stellt eine wohlschmeckende Alternative zu den Milchkaffee-Getränken aus bspw. Italien mit seinem Espresso Macchiato dar. Er bildet eine geschmackvolle Komposation zwischen qualitativ hochwertigem Espresso und frischer Milch. Das Getränk kann sowohl mit warmer als auch mit kalter Milch und Eiswürfeln getrunken werden. Besonders verbreitet ist er im Baskenland und im Raum Madrid. Von dort aus verbreitete er sich, gerade in den spanischsprachigen Räumen. Er kann mit all unseren Espresso-Sorten zubereitet werden: Bergsonne, Hausespresso, Wilderer und Wildsau. Die Milch soll dabei die Intensität des Espressos abmildern. Heraus kommt ein angenehm nussiges Tassenprofil mit feinherben Kakaonoten. Unbedingt mal ausprobieren!