Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder?

Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder?

Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist. Das sagte im 16. Jahrhundert der Schweizer Arzt Paracelsus. Und das gilt auch heute noch für sehr vieles. Kaffee zum Beispiel kann förderlich für die Gesundheit sein, wenn du aber jeden Tag 12 Liter davon trinkst, dann kann er auch schaden. Dann stellt sich nur noch die Frage: Espresso oder Filterkaffee – was ist gesünder? Vorausgesetzt es wird in der richtigen Menge konsumiert.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Menge

Wie eingangs schon gesagt, kann Kaffee gut für unsere Gesundheit sein, er kann aber auch schaden. Beziehungsweise, das, was uns schaden könnte ist das Koffein im Kaffee. Davon sollten wir nicht zu viel zu uns nehmen. 400 mg Koffein pro Tag sollten wir nicht überschreiten, vor allem, wenn wir regelmäßig Koffein-Produkte zu uns nehmen. Das ist nicht nur Kaffee, auch Tees (schwarz und grün) haben Koffein sowie Energydrinks und sogar Kakao. Und da ist es erst mal egal, ob wir Filterkaffee trinken oder Espresso, aber wenn wir mal generell den 400-mg-Bereich nicht überschreiten, dann kann man differenzieren zwischen Filterkaffee und Espresso und welches der beiden Getränke „gesünder“ ist. Mehr zum Koffeingehalt von verschiedenen Kaffeespezialitäten kannst du hier nachlesen.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Unterschiede

Filterkaffee Pour Over aufgießen

Im Jahr 2019 haben schwedische Forscher in Göteborg eine Studie zu Kaffeekonsum durchgeführt. Die Teilnehmer hatten in den 1990er-Jahren Fragebögen zu ihrer Ernährung ausgefüllt und Blutproben abgegeben. Diese Gruppe wurde die folgenden Jahre weiter beobachtet: Von den Probanden entwickelten 421 nach durchschnittlich sieben Jahren einen Typ-2-Diabetes. Sie und ihre neuen Blutproben wurden dann in der Studie von 2019 mit 421 gesunden Probanden verglichen. Und das Ergebnis ist sehr interessant.

Im Blut der Teilnehmer fanden die Forscher verschiedene Biomarker, anhand derer sie unterscheiden konnten, wie viel Filter- oder Brühkaffee die Betreffenden getrunken hatten. Brühkaffee ist dabei sowas wie Mokka oder French Press, also Full Immersion.

Die Auswertung hat dann ergeben, dass diejenigen, die pro Tag zwei bis drei Tassen Filterkaffee getrunken hatten, ein 60 Prozent niedrigeres Diabetesrisiko hatten als diejenigen, die weniger Filterkaffee tranken. Der Konsum von direkt full immersion Kaffee hatte dagegen keinen Einfluss auf das Diabetesrisiko. 



Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Der Filter macht‘s

Dieses Ergebnis liegt vermutlich am Vorhandensein oder Fehlen von Diterpenen im Kaffee. Diterpene beeinflussen die Blutfette und die Menge der Aminosäure Homocystein im Blut negativ. Letzteres ist ein bekannter Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. In Full-Immersion-Kaffee beziehungsweise direkt gebrühtem Kaffee bleiben Diterpene enthalten, während sie bei Filterkaffee im Filterpapier hängen bleiben und nicht im Getränk landen. Somit ist mit Filterpapier gefilterter Kaffee gesünder oder eben weniger schädlich für den Körper. Vor allem kann man laut der Studie ohne Diterpene viel besser die positiven Effekte der anderen kaffee-Inhaltsstoffe aufnehmen.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Espresso

Da Espresso ohne Filter zubereitet wird, vermutet die schwedische Studie, dass er genauso wenig vor Typ-2-Diabetes schützt wie Brühkaffee. Effekte auf den Stoffwechsel hängen jedoch nicht ausschließlich davon ab, ob der Kaffee gefiltert wird oder nicht, sondern auch von anderen Parametern der Zubereitung.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Inhaltstoffe

Kaffee an sich ist nicht gesundheitsschädlich. Ganz im Gegenteil, er enthält viele Stoffe, die gut für unsere Gesundheit sind: Magnesium, Kalium und Vitamin B3. Zudem ist er reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenole und Alkaloide, essenzielle Antioxidantien, die entzündungshemmend sind und vor freien Radikalen schützen, die die Struktur der Zellen attackieren und für die Entstehung diverser Erkrankungen wie z.B. Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mitverantwortlich sind. Kaffee kann sich zudem positiv auf die Darmgesundheit sowie auf den Zuckerstoffwechsel und den Fettstoffwechsel auswirken. Obendrein kurbelt er den Stoffwechsel an und kann damit auch beim Abnehmen helfen.

Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: die Zubereitung

Damit schulden wir dir also noch eine Antwort auf die Frage, welches die gesündeste Zubereitungs-Methode für Kaffee ist. Es ist Filterkaffee. Dann folgt Espresso und dann ungefilterter Kaffee wie aus der French Press und Mokka. Denn die schädlichen Stoffe, wie Diterpene, bleiben im Filterpapier hängen.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: die Röstmethode 

Kaffee Trommelröster dunkle Röstung

Jetzt kommt übrigens ein ganz wichtiger Hinweis: die Röstmethode ist auch sehr entscheidend, wenn es um gesunden oder schädlichen Kaffee geht. Industriell gerösteter Kaffee wird oft nur an der Außenseite verbrannt und ist innen noch roh, was ihn dann als Getränk schwer verdaulich macht und die Magenschleimhaut reizt. Bei einer schonenden Trommelröstung, wie bei uns, werden die wertvollen Kaffeeöle gebunden, positive Inhaltsstoffe werden ausgebaut und negative Stoffe während des Röstvorgangs abgebaut. Die verbrannten Inhaltsstoffe des Kaffees, die bei der industriellen Röstung entstehen, begünstigen Bluthochdruck, denn der Körper muss wesentlich mehr Energie zum Abbau aufbringen.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: wie du ihn trinkst

Und schlussendlich entscheidet deine Art den Kaffee zu trinken darüber, wie gesund oder ungesund er ist. Wenn du 10 Löffel Zucker auf einen Espresso machst und alles trinkst, freuen sich dein Diabetologe und dein Zahnarzt, aber du nicht. Auch Milch oder Sahne im Kaffee machen ihn leider schwerer verdaulich als ohne. Außerdem hat er dann viel mehr Kalorien. Auch ist es besser, wenn das Kaffeepulver bei der Zubereitung nicht allzu lang Kontakt mit dem Wasser hat, sonst werden die gesundheitsschädlichen Stoffe mit-extrahiert. Also zum Beispiel lieber einen Americano trinken als einen Lungo. Denn beim Americano brühst du nur einen Espresso auf und mischst ihn mit heißem Wasser. Wohingegen du beim Lungo das Wasser läger durch das Kaffeepulver gepresst wird und somit mehr gesundheitsschädliche Stoffe extrahiert.


Espresso oder Filterkaffee - was ist gesünder: Fazit

Also fassen wir kurz zusammen: Kaffee ist gesund. Wenn er richtig geröstet und zubereitet ist. Industrielle Röstungen können sich negativ auf den Bluthochdruck auswirken, also lieber schonend geröstete Kaffees aus kleinen Röstereien. Mit Milch ist Kaffee schwerer verdaulich und hat mehr Kalorien und mit Zucker, na ja, Zucker ist generell nicht so gesund. Aber ein guter Kaffee hat von sich aus bereits Süße und wenn man sich mal daran gewöhnt hat, Kaffee ohne Zucker zu trinken, dann schmeckt er auch viel besser. Bei der Frage nach Espresso oder Filterkaffee gewinnt Filterkaffee das Rennen als gesündester Kaffee. Wichtig dabei ist, dass der Kaffee mit einem Filterpapier gefiltert wurde, denn dort bleiben die ungesunden Stoffe wie die Diterpene hängen. Was noch? Nun die Menge an Kaffee ist wichtig: Zu viel darfst du auch nicht trinken. Du solltest eine Menge von 400 mg Koffein pro Tag nicht überschreiten. Das entspricht in etwa 4 bis 5 Tassen Filterkaffee oder 6 bis 7 Espressi. Und wir denken, damit könnte man gut über dann Tag kommen. und auch durch den Abend, aber nur wenn du nach dem Genuss von Koffein trotzdem gut schlafen kannst.