Pflanzenmilch im Kaffee – mehr als nur ein Ersatz
Cappuccino lebt von der perfekten Harmonie zwischen kräftigem Espresso und cremiger Milchschaum-Haube. Daher kommt ja auch der Name Cappuccino, was auf Italienische „kleine Haube“ heißt. Doch was, wenn Kuhmilch keine Option ist? Das ist ja heute nichts ungewöhnliches mehr, da immer mehr Menschen auf Kuhmilch verzichten und daher eine gute Milchalternative suchen. Ob aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen – pflanzliche Alternativen sind beliebter denn je. Doch nicht jede Pflanzenmilch eignet sich gleich gut für die Zubereitung eines cremigen Cappuccinos.
Was macht gute Pflanzenmilch für Cappuccino aus?
Damit eine pflanzliche Milch sich für Cappuccino eignet, sollte sie einige Eigenschaften mitbringen:
- Gut schäumen: also feinporigen, stabilen Mikroschaum bilden
- Nicht flocken oder gerinnen: besonders in Kombination mit Säure aus Espresso
- Geschmacklich harmonieren: den Kaffee nicht überdecken oder verfälschen
- Eine cremige Konsistenz aufweisen, ähnlich wie Vollmilch
Tipp: Achte auf Produkte mit dem Hinweis „Barista-Edition“ – sie enthalten meist zugesetzte Pflanzenöle, Stabilisatoren oder Proteine, die das Aufschäumen erleichtern.
Die besten pflanzlichen Milchsorten für Cappuccino im Vergleich
Die Grundprodukte aus denen Milchersatz gemacht wird, haben sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Was mit Sojamilch begonnen hat, gibt es nun auch aus Mandeln, Reis, Cashews, Hafer, Erbsen und vielem mehr. Was im Endeffekt dir am besten schmeckt, sollte auch mehr Vorrang haben als die Schäumbarkeit. Wir als Barista und Kaffeeexperten bewerten jedoch die folgende Milchauswahl anhand der Schäumbarkeit und der geschmacklichen Kombinationsfähigkeit mit Kaffee.

Hafermilch – der Allrounder
Hafermilch ist für uns die beste Wahl, wenn du einen Cappuccino mit cremiger Milchschaum-Haube möchtest. Sie ist cremig, leicht süß und relativ neutral im Geschmack. Darüber hinaus kannst du Hafermilch gut schäumen – vor allem die Barista-Versionen. Außerdem ist Hafermilch auch nachhaltiger als Soja- oder Mandelmilch, da bei der Herstellung heimische Produkte und weniger Wasser verwendet werden.
→ Empfehlung: Oatly Barista, Alpro Barista Hafer, Minor Figures, Mølk
Sojamilch – der Klassiker
Sie war die erste Alternative und kann immer noch punkten. Sojamilch hat durch die enthaltenen Proteine eine ziemliche gute Schäumbarkeit. Dafür ist ihr Geschmack nicht so neutral wie bei Hafer. Sojamilch ist leicht nussig – dafür proteinreich und lange haltbar. Vorsicht aber bei zu heißem Espresso, da könnte Sojamilch ausflocken.
→ Empfehlung: Alpro Soja Barista
Erbsenmilch – der Geheimtipp
Sie ist relativ neu am Markt, ist aber bereits ein starker Konkurrent für die etablierten Milchalternativen. Erbsenmilch hat einen hohen Proteingehalt, was sich positiv auf die Schäumbarkeit auswirkt. Sie ist cremig und sehr neutral im Geschmack. Obendrein ist sie allergikerfreundlich und kommt meist ohne Zucker. Der einzige Wermutstropfen ist, dass Erbsenmilch noch nicht überall erhältlich ist.
→ Empfehlung: Sproud Barista, vly Barista
Mandelmilch – aromatisch, aber speziell
Mandelmilch – so gut sie manchmal schmecken mag – ist nicht besonders gut für Cappuccinos geeignet. Die Milchalternative hat wenige Proteine und ist daher auch schlechter aufzuschäumen. Dazu kommt der eindeutig nussige Eigengeschmack, der so manchen Espresso übertüncht oder verändert. Mandelmilch eignet sich daher eher für andere Getränke wie etwa Eiskaffee oder Milchkaffee.
→ Tipp: Barista-Versionen probieren, z. B. von Alpro oder Califia Farms
Kokosmilch, Reisdrink & Co. – eher ungeeignet
Jetzt kommen wir zu den eher ungeeigneten Milchalternativen wie Kokosmilch oder Reismilch. Ihr größter Nachteil ist der geringe Proteingehalt, wodurch sich diese Produkte kaum schäumen lassen – und was ist schon ein Cappuccino ohne Schaum? Dazu kommt, zum Beispiel bei Kokosmilch, der sehr starke Eigengeschmack. Und auch hier möchte man beim Cappuccino immer noch den Kaffee schmecken. Auch hier der Tipp: Kokos- und Reismilch eignen sich eher für kalte Kaffeespezialitäten.

Verschiedene Milchalternativen im Überblick
Pflanzenmilch |
Aufschäumen |
Geschmack |
Empfehlung |
Hafer |
⭐⭐⭐⭐☆ |
⭐⭐⭐⭐☆ |
🏆 Sieger |
Soja |
⭐⭐⭐⭐☆ |
⭐⭐⭐☆☆ |
Gut geeignet |
Erbse |
⭐⭐⭐⭐☆ |
⭐⭐⭐⭐☆ |
Geheimtipp |
Mandel |
⭐⭐☆☆☆ |
⭐⭐⭐☆☆ |
Geschmackssache |
Kokos/Reis |
⭐☆☆☆☆ |
⭐⭐☆☆☆ |
Eher ungeeignet |
Was tun, wenn’s nicht schäumt?
Nicht jede Pflanzenmilch schäumt so gut wie Kuhmilch. Deshalb solltest du vor allem mit pflanzlichen Milchalternativen einige Punkte beachten. Verwende deine Milch immer gut gekühlt (nach dem Öffnen, solltest du Pflanzenmilch und auch Milch sowieso kühlen). Beim Aufschäumen der Milch solltest du eine Temperatur von maximal 60 bis 65 Grad Celsius verwenden. Und wenn möglich, solltest du von deiner Lieblingsmilch die Barista-Version kaufen, diese ist speziell für das Aufschäumen optimiert und enthält Stabilisatoren. Außerdem ist eine gute Dampfdüse oder ein hochwertiger Milchaufschäumer wichtig.
Fazit: Welche Pflanzenmilch ist die beste für Cappuccino?
Wenn es nicht Kuh sein soll, dann gibt es viele Milchalternativen aus Pflanzen. Aber auch hier eignen sich nicht alle für einen guten Cappuccino-Schaum. Der Gewinner ist und bleibt die Hafermilch – am besten in einer Barista-Version wie die von Mølk oder Oatley. Natürlich zählt am Ende des Tages, was du am liebsten in deinem Cappuccino hast. Vielleicht ist es Kokos, weil du die Mischung mit Kaffee magst – leider ist der Milchschaum dann nicht so cool. Wir verwenden meist Hafermilch, weil sie neutral im Geschmack, gut schäumbar und überall erhältlich ist.