Specialty Coffee ist das Beste vom Besten. Die Creme de la Creme des Kaffees. Diese Top-Qualität entsteht nur durch viel Erfahrung und Spezialisierung im Kaffeeanbau. Dazu kommen der richtige Boden, das Klima und eine optimale Aufbereitung. Wir schauen uns Specialty Coffee genau an und verraten dir natürlich, was die Vorteile davon für dich sind.
Specialty Coffee – Definition
Was Specialty Coffee ist und was nicht, wurde von der Specialty Coffee Association festgelegt. Und zwar ist das Kaffee, der mit mehr als 80 Punkten bewertet wird. Für die Bewertung von Kaffee kommen sogenannte Q-Grader zum Einsatz. Das sind ausgebildete Fachleute, die den zu bewertenden Kaffee verkosten und nach festgelegten Kriterien Punkte vergeben.
Dabei kommt eine Punktzahl zwischen 60 und 100 Punkten heraus. Je höher diese Zahl, desto besser ist der Kaffee. Das genaue Ranking ist so:
- unter 80 Punkte: kein Specialty Coffee
- 80 bis 84,99 Punkte: Sehr gut
- 85 bis 89,99 Punkte: Exzellent
- 90 bis 100 Punkte: Hervorragend
Wie erwähnt, ist ein Kaffee ab 80 Punkten ein Specialty Coffee. Und bei uns wirst du ausschließlich Kaffees mit einer Bewertung über 80 Punkten finden.
Specialty Coffee – es beginnt mit der Pflanze
Specialty Coffee ist das Ergebnis jahrelangen, behutsamen Wirtschaftens. Der Kaffeebauer kümmert sich mit viel Energie und Hingabe um seine wertvollen Kaffeebäume. Je nach Kaffeevarietät, Bodenbeschaffenheit und Wetterbedingungen muss über die Art und Weise des Anbaus individuell entschieden werden. Erst nach einigen Jahren kann die erste Ernte eingeholt und zum Verkauf angeboten werden. Um wirklich die beste Qualität Rohkaffee zu erhalten, haben wir über die vergangenen Jahre hinweg enge Beziehungen zu unseren Kaffeebauern aufgebaut. Sie alle teilen unsere Philosophie von gesundem, nachhaltigem Umgang mit der Natur. Regelmäßige Reisen in die Anbauländer sind ein wichtiger Faktor, um uns nicht nur von der Qualität zu überzeugen, sondern auch um den persönlichen, wertschätzenden Kontakt mit den Bauern zu pflegen.
Specialty Coffee – Qualitätsprüfung
Auch wenn wir Rohkaffee mit einer hohen Bewertung – meist über 85 Punkten – einkaufen, verkosten wir diesen, bevor wir ihn endgültig erwerben, natürlich selbst. Das machen wir mit neuen Kaffees, aber auch mit neuen Ernten von bereits bekannten Kaffees. Dazu erhalten wir sogenannte Samples – kleine Kaffeerationen von ein paar Hundert Gramm – die wir in einem Proberöster in hundert Gramm Chargen rösten. Die anschließende Verkostung, oder auch Cupping bezeichnet, ist ein wichtiges Instrument zur Einschätzung der Produktqualität des Specialty Coffee.
Beim Cupping wird immer unter gleichen Bedingungen verkostet, sodass die Kaffeequalität die einzige Variable ist und bewertet werden kann. Unter Berücksichtigung bestimmter Parameter wie Aroma, Geschmack, Körper, Balance, Klarheit des Kaffees, Abgang, Säure, Süße und eventueller Defekte der Bohnen werden die Spezialitätenkaffees mit einem Punktesystem bewertet. So machen es die Q-Grader auch.
Specialty Coffee – nochmal prüfen
Die Reise vom Ursprungsland zu unserer Rösterei in Farchant kann dauern. Erst auf Schiffscontainern und dann per LKW. Da können auf der Reise leider auch Fehler und Defekte entstehen – zum Glück kommt das nicht oft vor. Aber wir gehen auf Nummer sicher und wenn der Rohkaffee bei uns ankommt, wird er nochmal verkostet. Kleine Proben werden wieder auf dem Proberöster geröstet. Dabei können wir feststellen, wie sich der Specialty Coffee während des Röstvorgangs verhält und Schlüsse für die Röstung auf dem großen Röster ziehen. Das grundsätzliche Ziel jeder Röstung ist es, die charakteristischen Eigenschaften eines jeden Kaffees zur Geltung zu bringen. Seien es besondere Nuss- oder Schokoladennoten, spezielle Fruchtnoten, spritzige Säure oder feine Süße.
Specialty Coffee – das Rösten
Nach der Proberöstung haben wir dann ein Gefühl dafür entwickelt, welche Geschmacksnuancen sich am besten aus den Kaffeebohnen herausholen lassen. Dann rösten wir den Kaffee in einem unserer kleineren Röster. Der komplette Röstprozess ist Handarbeit. Um konstant arbeiten zu können, überwachen wir die Röstungen mithilfe der Software Cropster, die von vielen Specialty Coffee-Röstereien benutzt wird. Wir rösten den Kaffee schonend und langsam, so entfalten sich die Aromen besser und die schädliche Chlorogensäure wird komplett abgebaut.
Specialty Coffee – wie wird Specialty Coffee gebrüht?
Du kannst aus Specialty Coffee im Grunde alles zubereiten, was du möchtest. Filterkaffee ist sehr üblich, du kannst ihn aber auch in der French Press oder auch als Espresso in der Siebträgermaschine machen. Was du immer beachten solltest – vor allem bei Specialty Coffee – ist die Qualität des verwendeten Wassers. Vor allem der pH-Wert ist wichtig: Wenn es zu alkalisch ist, kann das zu einer bitteren Tasse führen. Ist das Wasser zu sauer, fehlt es in der Tasse eventuell an Körper und Klarheit. Eine einfache Lösung bietet eine Filterkartusche z.B. von Brita. Wenn Du es genauer wissen möchtest, schau Dir unseren Artikel dazu an.
Des Weiteren solltest du auf den richtigen Mahlgrad, die Wassertemperatur und die Dosierung achten. Anhand der von dir gewählten Zubereitungsmethode verändern sich diese Variablen.
Specialty Coffee - Farm to cup
Specialty Coffee wird auch gern Third Wave Coffee genannt. Die dritte Kaffeewelle hat nicht nur dafür gesorgt, dass die Konsumenten höherwertigen Kaffee trinken möchten, sondern sie setzen auch auf Nachhaltigkeit und Transparenz. Der Spezialitätenkaffee kann vom Konsumenten bis zum Kaffeebauern zurückverfolgt werden und jeder Schritt dazwischen wird mit hohem Qualitätsanspruch vorgenommen. So ist es auch in der Wildkaffee Rösterei: Wir kennen unsere Farmer, wir besuchen regelmäßig die Farmen in den Ursprungsländern, wir arbeiten mit unseren Farmern daran, den Anbau des Kaffees zu optimieren, um noch bessere Qualität ernten zu können. Darauffolgend wird von der Aufbereitung über den Import bis hin zur fertig gerösteten Bohne alles unter den höchsten Qualitätsaspekten überprüft und durchgeführt. Damit nur höchste Qualität in deiner Tasse landet.
Specialty Coffee vs. kein Specialty Coffee
Die Herausforderung ist dabei meist, dass Specialty Coffee in sehr kleinen Chargen produziert wird und auch mehr kostet als „herkömmlicher“ Kaffee. Warum ist Specialty Coffee teurer? Zum einen, weil er – wie erwähnt – qualitativ hochwertig hergestellt wird. Es steckt also einfach mehr Arbeit in dem Kaffee, die entlohnt werden muss. Zum anderen entsteht dadurch eine sehr hohe Qualität in einer kleinen Menge Kaffee. Und wenn die Nachfrage hoch ist – und sie ist hoch – und die verfügbare Menge wenig, dann ergibt es einen höheren Preis. Das ist genauso wie mit seltenen Weinen, die sind auch teurer, weil mehr Arbeit und bessere Trauben drinstecken.
Darüber hinaus wird Specialty Coffee fast ausschließlich direkt gehandelt, also von den Farmern direkt ohne Zwischenhändler zu anständigen Preisen an uns verkauft. Bei Nicht-Specialty Coffee ist das anders. Das Produkt wird leider unter oft zweifelhaften Umständen angebaut, sogar Kinderarbeit und Ausbeutung ist auch heute noch ein großes Problem in dieser Branche. Es wird nicht so viel Energie und Arbeit in die Aufbereitung gesteckt und der Kaffee wird dann ziemlich anonym an der Börse gehandelt – zu bedeutend niedrigeren Preisen als im direkten Handel.
Denn es geht ja um Masse im Industriekaffee. Außerdem wird niemand auf einer Packung Discounter-Kaffee den Namen des Farmers finden. Was oft an dem anonymen Kauf und der schieren Maße an verschiedenen Kaffees in einer Packung liegt. Aber lassen wir das mit dem Industrie-Kaffee-Bashing. Das macht uns nicht besser. Unser Kaffee ist besser, weil einfach mehr Qualität drinsteckt.
Specialty Coffee – wie erkennst du Specialty Coffee?
Der wichtigste Punkt, um Specialty Coffee schon and er Packung zu erkennen ist die Transparenz. Kannst du die Bohnen bis an den Strauch zurückverfolgen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du echten Specialty Coffee hast. Denn auch die Industrie verwendet gern Wörter wie „Spezialitätenkaffee“, „Auslese“ und dergleichen – weil die Begriffe nicht geschützt sind. Anbei ein paar Anhaltspunkte, die dir aufzeigen, ob dein Kaffee Specialty ist oder nicht.
- Die Herkunft wird bis zur Kaffeefarm und dem Lot offengelegt
- Die Kaffeebauern erhalten einen Namen und (vielleicht auch) ein Gesicht
- Du erfährst alles zum Kaffeeanbau im jeweiligen Herkunftsland
- Es gibt keine Zwischenhändler
- Nachhaltigkeit wird in der gesamten Wertschöpfungskette großgeschrieben
- Die Röstung ist sauber, es gibt Hinweise zur Kaffeezubereitung
- Die Kaffeebohnen werden kurz vor Kauf frisch geröstet
Specialty Coffee – Brewers Cup Serie
Bei uns bekommst du natürlich auch jede Menge Specialty Coffee. Wir rösten täglich frisch und schreiben so viele Daten auf die Packung wie möglich und nötig. Dadurch, dass Specialty Coffee meist in kleinen Chargen kommt, haben wir hier – und vor allem in unserer Brewers Cup Serie – eine recht starke Fluktuation. Mal gibt es von einem Specialty Coffee nur 5 Kilo, mal etwas mehr und mal auch etwas weniger. Deshalb ist es wichtig, sich sofort eine Packung zu sichern, wenn du an einem Kaffee interessiert bist. Denn bei Specialty Coffee (vor allem bei Single Origins) hast du selten zwei gleich schmeckende Ernten.
Specialty Coffee München
Vielleicht weißt du nicht, ob Specialty Coffee etwas für dich ist. Dann probier ihn doch einfach mal. Geh in ein Kaffee in deiner Nähe – in großen Städten wirst du welche mit Specialty Coffee finden – und lass dir einen zubereiten. UNsere Specialty Coffees kannst du im Palmz, im Vollaths, bei Neo Society Munich, in der Vinothek Munzert, im Café Sommer sowie im Kaffeekontor trinken. Bei einigen kannst du auch unsere Packungen mit Bohnen kaufen.
Specialty Coffee - Fazit
Specialty Coffee ist vieles, nur nicht von schlechter Qualität. Specialty Coffee ist die Creme de Crème des Kaffees. Der Champagner der Kaffees, die Auslese, die Elite. Und nur weil Specialty Coffee oft hell geröstet wird und Fruchtigkeit mitbringt, heißt es nicht, dass es nicht auch dunkel geröstete Specialty Coffees gibt. Die gibt es nämlich auch. Ja, Specialty Coffee ist nicht für jeden etwas – das kann man zugeben. Aber auch ich, der viele Jahre seines Lebens Industriekaffee getrunken hat und damit zufrieden war, habe gelernt Specialty Coffee zu mögen – als Filterkaffee, als Espresso und in vielen anderen Zubereitungsvarianten. Und nun möchte ich im Grunde nichts anderes mehr trinken.