Fair gehandelter Kaffee sowie der faire Kaffeepreis sind Themen, die uns gerade im 21. Jahrhundert bewegen. Die faire Bezahlung der Farmer ist uns bei der Wildkaffee Rösterei eine Herzensangelegenheit und genau darum soll es sich in diesem Blogartikel drehen.
Wir wollen euch genau präsentieren was unsere Definition eines fairen Kaffeepreis ist und wie er sich zusammensetzen kann, beziehungsweise welche Einflüsse auf einen (vermeintlich) fairen Kaffeepreis treffen können. Da gibt es viele Aspekte zu beachten, gerade in Bezug auf die Wege, die der Kaffee teilweise auf sich nimmt. Viel Spaß bei den Fakten über den fairen Kaffeepreis wünscht euch Elias Fischbacher von der Wildkaffee Rösterei.
Fairer Kaffeepreis - Wie setzen sich Kaffeepreise zusammen?
Damit ihr einen genaueren Blick auf die generelle Bepreisung von Kaffee bekommt, gehen wir erstmal näher in die Thematik hinein. Da gibt es einige Sachen zu beachten, gerade im Hinblick auf den fairen Kaffeepreis.
Beginnen wir mit der Besteuerung! In Deutschland bezahlen wir auf gerösteten Kaffee 7 % Steuern, dazu kommt noch die Kaffeesteuer, die 2,19 € pro Kilogramm beträgt. Wenn du also einen Kilo Kaffee für teilweise 8-9 € kaufen kannst, kannst du dir schon jetzt sicher sein, dass das kein fairer Kaffeepreis ist.
Dazu spielt natürlich auch der aktuelle Kaffeepreis stets eine große Rolle. Der liegt aktuell bei 4,80 € pro Kilogramm Kaffee. Die Krux dabei ist, dass diese Preise nicht wirklich den Kosten entsprechen, die die Farmer für den Anbau benötigen. Meist wird Kaffee auf kleinen Plantagen angebaut und von Kleinbauern betrieben. Somit ist deren Existenz durch den niedrigen, nicht fairen Kaffeepreis seit Jahren bedroht.
Fairer Kaffeepreis - Wie kommt der Kaffee überhaupt in den Handel
Ein weiterer großer Aspekt sind die vielen Zwischenstationen die Kaffee möglicherweise durchläuft. Gehen wir diesen Weg mal Schritt für Schritt durch:
1. Der Kaffee bzw. die Kirschen werden auf der Plantage angebaut, welche von einem Farmer betrieben wird.
2. Nach der Ernte werden die Kirschen in Aufbereitungsstationen zu Rohkaffee verarbeitet. Die Kirschen werden dabei an diese Stationen verkauft.
3. Nach der Aufbereitung wird der Rohkaffee in Säcke gefüllt und per Schiff in die ganze Welt exportiert. Dieser Step ist wohl der teuerste im ganzen Prozess. Gerade auch wegen den ansteigenden Preisen im globalen Güterverkehr.
4. Angekommen in beispielsweise Europa, wird der Kaffee abgeladen und in Lagerhallen gelagert. Von dort wird der Kaffee an die Verarbeiter wie die Röstereien geliefert.
5. Nach der Röstung geht der Kaffee in den Einzelhandel, sowie zu den Wiederverkäufern.
Bei konventionellem Kaffee ohne fairen Kaffeepreis bleiben dabei gerade mal 5 % bei den Farmern hängen, was natürlich viel zu wenig ist. Die Kosten, die der Farmer für den Anbau decken muss, werden so gar nicht gedeckt. Darunter leiden dann vor allem die Arbeitsbedingungen und somit die Mitarbeiter und Farmer, welche ihre Produktion infolgedessen nicht weiterentwickeln können und selbst in Armut leben müssen. Genau deswegen ist ein fairer Kaffeepreis so wichtig.
Fairer Kaffeepreis begünstigt durch Fairtrade?
Fairtrade an sich ist definitiv ein Schritt in die Richtung fairer Kaffeepreis, jedoch nicht die Lösung. Einfach gesagt gewährleistet Fairtrade einen garantierten Preis pro Kilogramm Kaffee, der zwar höher ist als der Grundpreis für konventionellen Kaffee, aber im Endeffekt nur die Existenz für die Kaffeebauern sicherstellt. Investitionen in die Produktion sind demnach trotz des höheren Preises nicht möglich und auch im Hinblick auf die Qualität für den Endverbraucher ist kein besserer Kaffee garantiert. Weitere Informationen über das Fairtrade System findet ihr hier.
Fairer Kaffeepreis durch Direct Trade!
Für uns ist direct trade eines der besten Mittel, um den fairen Kaffeepreis zu garantieren. Zwar ist der direkte Handel mit den Farmern gar nicht uneingeschränkt möglich, denn in Ländern wo die Kaffeekirschen in kleinen Mengen bei Privatleuten oder Bauern mit kleiner Fläche wachsen, werden sie zur weiteren Verarbeitung zu den Aufbereitungsstationengebracht. In diesem Fall hat man die Beziehungen dann eher zu den Besitzern dieser Washing Stations oder zu den Verantwortlichen von Kooperativen, denen sich die Kleinbauern angeschlossen haben.
Um die Arbeitsschritte trotzdem begutachten zu können und den fairen Kaffeepreis nachzuvollziehen, reisen wir regelmäßig zu den Farmern und machen uns ein eigenes Bild von den Prozessen, der Stimmung und wo es Verbesserungspotential gibt. Gerne legen wir dabei auch selbst mit Hand an. Das hilft uns auch eventuelle Schwierigkeitenim Kaffeeanbau selbst zu erleben und wertzuschätzen.
Vom direkten Kaffeeimport profitiert nicht nur der Farmer durch den fairen Kaffeepreis, auch der Röster! Der Produzent weiß genau für wen er sich anstrengt und dass es durch den fairen Kaffeepreis entlohnt wird. Schließlich führt dies zu verbesserter Qualität und die verbesserte Qualität zu einem höheren Preis. Eben einem fairen Kaffeepreis, der sich für die Farmer lohnt. Er kann so in bessere Infrastruktur und Prozesse investieren. Dieses Modell steigert auch das Ansehen gegenüber benachbarten Bauern, die sich dieses zum Vorbild nehmen. Das steigert die Lebens- und Warenqualität einer ganzen Region.
Fairer Kaffeepreis - Fazit!
Gerade in der heutigen Zeit spielt der faire Kaffeepreis für Kaffeefreunde eine große Rolle. Die Arbeitsbedingungen in den Ursprungsländern machen vielen Menschen sorgen und das Bewusstsein für bessere Kaffeequalität, welches im Einklang mit dem fairen Kaffeepreis steht, gewinnt stetig an Bedeutung. Projekte wie Fairtrade begünstigen diese Entwicklung zwar, doch sorgen per se nicht für einen fairen Kaffeepreis. Für uns steht im Hinblick auf den fairen Kaffeepreis direct trade an erster Stelle. Langjährige Beziehungen zu den Farmern, sowie regelmäßige Reisen zu den Plantagen sind für uns wichtig, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Farmer begutachten zu können. Der faire Kaffeepreis sowie diese Beziehungen garantieren uns immer die beste Rohkaffeequalität zu erlangen und verbessert die Bedingungen in den Ursprungsländern nachhaltig. Wichtig ist, dass man direct trade ernst nimmt und mit den Farmern auf Augenhöhe arbeitet. So entsteht ein ganz anderer Bezug zum Produkt Kaffee und zum fairen Kaffeepreis. Der faire Kaffeepreis und direct trade führen auch beim Käufer zu mehr Bewusstsein. Wenn ein Produkt explizit fair und direkt gehandelt ist, was ist dann mit all den anderen? Wie viele Schritte liegen da zwischen Hersteller und Konsument?
In unserem Online-Shop findet ihr Specialty Coffees, die direkt und fair gehandelt werden. Wie bereits erwähnt, gehört der faire Kaffeepreis zu unseren Grundprinzipien! Klickt euch einfach mal rein!
Übrigens! Im Shop, sowie auf der Tüte könnt ihr im Detail nachschauen, von welchem Farmer oder Kooperative euer Kaffee stammt.