Dass Espresso Koffein enthält, dürfte jedem Kaffeefreund bekannt sein. Viele Menschen fragen sich jedoch, ob Espresso Koffein stärker bemerkbar ist als zum Beispiel der Koffeingehalt in einer frisch aufgebrühten Kanne Filterkaffee, oder in einem klassischen Cappuccino. Espresso ist auf jeden Fall geschmacksintensiver als andere Zubereitungen, was per se aber nicht bedeutet, dass die Wirkung stärker ausfällt. Die verschiedenen Mythen rund um Espresso Koffein wollen wir heute aufklären. Viel Spaß beim Entdecken wünscht euch Elias Fischbacher von der Wildkaffee Rösterei.
Espresso Koffein - Der Unterschied zwischen Arabica & Robusta
Einen großen Anteil am Koffein hat der Robustaanteil in der Espressomischung. Warum? Arabica Bohnen enthalten zwischen0,8 % und 1,4 % Koffein, während Robusta Bohnen 1,7 % bis ganze 4 % Koffein beinhalten. Robusta wird aber nie pur verwendet, sondern in Espressoblends dem Arabica beigefügt.
Das sorgt für eine kräftige Koffeinwirkung und auch für die Crema, die fälschlicherweise gerne als Qualitätsmerkmal für hervorragenden Espresso benutzt wird. Die Crema ist jedoch nur ein Resultat des geringeren Ölgehalts in der Bohne. So entsteht bei der Extraktion des Espressos eine längere, stabilere Crema. Darum soll es aber gar nicht gehen. Zusammenfassend kann man sagen – mehr Robustaanteil im Blend, mehr Koffein!
Koffeingehalt
Einige weitere Aspekte spielen ebenfalls eine große Rolle in Sachen Koffeingehalt. Zum einen sind es die Bohnen. Oben haben wir festgestellt, dass der Robustaanteil im Blend für mehr Koffein sorgt. Dann ist es die Röstung! Je dunkler der Kaffee geröstet wird, desto mehr Koffein wird freigesetzt.
Auch der Mahlgrad spielt mit ein. Als Faustformel: je feiner der Kaffee gemahlen ist, desto mehr Koffein enthält er. Auch bei der Zubereitung kann man mehr Koffein freisetzen. Extrahierst du deinen Kaffee länger, so wird auch mehr Koffein freigesetzt. Eine höhere Wassertemperatur sorgt zudem dafür, dass noch mehr Koffein in deiner Tasse gebunden wird. Ein riesiger Faktor ist aber definitiv die Menge an Kaffee in deiner Tasse. Und genau auf diesen Punkt gehen wir im nächsten Abschnitt genauer ein!
Espresso Koffein - Vergleich zwischen Zubereitungsarten
Die Menge machts! Das kann ich euch schon mal vorwegnehmen. Auf 100ml gesehen, enthält Espresso mehr Koffein als beispielsweise Filterkaffee. Jedoch ist mir persönlich kein Mensch bekannt, der 100ml Espresso auf einen Schlag trinkt. Das wären knappe 120 mg Koffein auf einmal und selbst dann immer noch unbedenklich. Wie viel Koffein steckt aber in einer üblichen Espresso-Tasse? Das variiert natürlich nach der Art des Espresso-Blends und den gewählten Zubereitungs-Eigenschaften. 25ml Espresso enthalten somit knapp 65 mg Koffein. Vergleichen wir das Koffein mal mit einem Filterkaffee, bei dem üblicherweise von der Menge her mehr getrunken wird. Da enthalten 150ml, also eine Tasse rund 90 mg Koffein. Im Vergleich auf 100ml liegen wir da bei knapp 55-70 mg Koffein.
Bei Milchkaffeegetränken wird in der Regel auch der Espresso als Grundlage verwendet. Kaffeefans sollten bereits wissen, dass bspw. ein Cappuccino aus einem Espresso mit aufgeschäumter Milch besteht. So enthält ein Cappuccino verständlicherweise genauso viel Koffein, wie ein einfacher Espresso. Aber wieso denken dann viele Menschen, dass Espresso stärker ist als bei anderen Zubereitungen?
Der Mythos des Espresso Koffein
Es liegt wohl vor allem am kräftigen Geschmack des Espressos, dass viele Leute denken, dass Espresso so viel stärker als Filterkaffee bzw. andere Zubereitungen ist. Die Extraktion des Espressos erfolgt unter einem Druck von 9 bar, bei einer Temperatur von circa. 92 Grad.
Der Espresso ist eine Art Reduktion, aus der sich viele weitere köstliche Kaffeegetränke zubereiten lassen, die den gleichen Koffeingehalt haben. Ich nenne euch mal ein paar Beispiele: Cappuccino, Americano, Cortado, Latte Macchiato, Milchkaffee … zusammenfassend gesagt: Ein einzelner Espresso enthält schlichtweg genauso viel Koffein wie fast alle Kaffeegetränke. Der intensive Geschmack des italienischen Klassikers lässt also nur anmuten, dass Espresso Koffein reicher ist.
Espresso Koffein - Die Masse machts!
Klar ist auf alle Fälle, dass ein Espresso im Vergleich zu einem Filterkaffee, deutlich schneller getrunken werden kann. So ist es in Italien üblich. In kleinen Bars gönnen sich die Italiener quasi im Vorbeigehen ihr Koffein und starten so in den Tag. Ein Filterkaffee benötigt sowohl bei der Zubereitung als auch beim Konsum deutlich mehr Zeit. Man kann also sagen, dass Koffein schneller im Körper ist. Liegt natürlich auch am Trinker. Die einen nehmen sich mehr Zeit, die anderen eher weniger. Durch die geringere Menge des Espresso können selbstverständlich auch in kürzerer Zeit mehrere Shots getrunken werden, was die Aufnahme des Koffeins beschleunigt.
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Fazit!
Der Koffeingehalt ist nicht wesentlich höher als bei anderen Kaffeegetränken. Verglichen mit Filterkaffee und anderen Kaffeegetränken ist kein wesentlicher Unterschied beim Koffeingehalt erkennbar. Es ist wohl der intensive Geschmack des Espressos, der viele Leute denken lässt, dass Espresso koffeinhaltiger ist als andere Zubereitungen.
Natürlich lässt sich ein Espresso schneller trinken und durch die geringe Flüssigkeitsmenge ist er auch schneller getrunken, was bei mehreren Shots folgerichtig zu einer höheren Koffeinkonzentration führt. Jedoch gibt es dann doch eher wenige Menschen, die so große Espressomengen auf einmal trinken. Freunde des Espresso Koffein können also aufatmen! Wenn man auf die Menge achtet, ist auch der Genuss mehrerer qualitativ hochwertiger Espressi kein Problem. Unsere geschmacksintensiven Espressi findest du hier. #staywild
