Warum verliert Kaffee sein Aroma?
Nach dem Rösten beginnt die Bohne, kontinuierlich CO₂ und Aromen abzugeben – dieser sogenannte „Entgasungsprozess“ sorgt dafür, dass Kaffee schon kurz nach dem Öffnen altert. Wobei wir da kurz differenzieren müssen: In den ersten Tagen (und bei dunklen Röstungen auch bis zu zwei Wochen) reift der Kaffee. Und erreicht dann sein volles Aroma. Ist diese Zeit vorbei und im schlimmsten Fall die Packung geöffnet, dann alter Kaffee und verliert Tag für Tag Aromendichte.
Die größten Feinde dabei sind:
- Sauerstoff (Oxidation)
- Feuchtigkeit
- Licht
- Wärme
- andere Gerüche
Diese Faktoren beschleunigen den Abbau von Aromastoffen und machen aus deinem Kaffee schnell ein fades Erlebnis. Oder – im Falle von anderen Gerüchen – kann dein Kaffee auf einmal nach ganz anderen Dingen schmecken.
Ganze Bohne oder gemahlen – was ist besser?

Du solltest immer ganze Bohnen bevorzugen! Der Sinn davon ist ganz einfach: Sobald Kaffee gemahlen ist, hat er eine deutlich größere Oberfläche und verliert somit auch schneller an Geschmack. Wenn du keine eigene Mühle besitzt, solltest du lediglich kleine Mengen frisch gemahlen kaufen und diesen zügig verbrauchen. Oder du kaufst dir eine Kaffeemaschine, die ein Mühle integriert hat: Vollautomaten zum Beispiel mahlen jede Portion frisch, es gibt auch kompakte (und von Sage auch ganz gute ) Siebträgermaschinen mit integrierter Mühle.
Wie viel Zeit habe ich?
Also wir empfehlen dir Kaffee in Bohnen im Optimalfall innerhalb von drei Monaten zu verbrauchen, denn danach wird der Geschmack nur weniger. Grundlegend sind unsere Kaffeebohnen aber ein ganzes Jahr haltbar. Bei gemahlenem Kaffee solltest du – für ein optimales Aroma-Erlebnis – innerhalb von zwei Wochen aufbrauchen. Natürlich ist bei trockener Lagerung auch gemahlener Kaffee lange haltbar, jedoch verliert er tagtäglich an Geschmack. Deshalb raten wir auch dazu in eine Mühle zu investieren, denn nur frisch gemahlen schmeckt Kaffee immer am besten. Gute Mühlen findest du zum Beispiel in unserem Onlineshop.
So lagerst du Kaffee richtig: Die wichtigsten Tipps
Licht, Hitze, Nässe und Wärme sind wie schon erwähnt die größten Feinde deiner Kaffeebohnen. Du bekommst unsere Kaffees in wiederverschließbaren Packungen mit Aromaventil – somit kannst du die Kaffee im Grunde in der Packung in einem dunklen, trockenen Schrank Lagern. Es geht aber noch besser.
Luftdicht verschließen
Verwende aromadichte Behälter mit Ventil oder fest schließendem Deckel. Sauerstoff ist der Hauptgrund für Aromaverlust – je luftdichter, desto besser. Zum Beispiel Tupperdosen oder Einmachgläser.
Kühl, aber nicht im Kühlschrank
Der Lagerort sollte dunkel und kühl sein – ideal sind Speisekammer oder Vorratsschrank oder eine Schublade in der Küche. Im Kühlschrank sollte Kaffee niemals gelagert werden. Denn dort lauern gleich mehrere Gefahren: zum einen kann Kondenswasser eindringen, was zu Schimmel führen kann, zum anderen nimmt Kaffee schnell Gerüche aus dem Kühlschrank auf und niemand möchte, dass sein Kaffee nach Käse, Zwiebel oder Leberwurst schmeckt.

Licht vermeiden
Licht fördert die Alterung von Kaffee. Deshalb: verwende keine transparenten Glas- oder Kunststoffbehälter! Verwende stattdessen dunkle, lichtundurchlässige Dosen oder Aufbewahrungssysteme. Oder stell die durchsichtigen Gefäße in einen dunklen Schrank. Du könntest auch durchsichtige Gefäße mit geschmacksneutralen Stoffen verdunkeln. Oder von außen mit Klebeband, Alufolie oder ähnlichem verdunkeln.
Nicht zu viel auf Vorrat kaufen
Je frischer, desto besser. Kaufe lieber häufiger kleinere Mengen deines Lieblingskaffees und achte auf das Röstdatum statt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD. Bei uns liegt das Röstdatum immer ein Jahr vor dem MHD +- ein bis zwei Tage. Größere Mengen Kaffee brauchen auch mehr Zeit zum verbraucht werden, und so könnte zum Ende hin der Kaffee schon etwas ausgeraucht sein und nicht mehr so gut und voll schmecken wie die erste Tasse.
Kaffee immer allein lagern
Wenn Kaffee zusammen mit anderen Lebensmitteln gelagert wird – besonders in offenen oder nicht luftdichten Behältern – besteht die Gefahr, dass er Fremdgerüche und Feuchtigkeit aufnimmt. Das liegt an seiner porösen Struktur:
Aromaverlust: Kaffee zieht wie ein Schwamm andere Gerüche an (z. B. von Gewürzen, Zwiebeln oder Käse) und verliert dadurch sein eigenes Aroma.
Feuchtigkeitsaufnahme: In der Nähe von frischen Lebensmitteln oder im Kühlschrank kann Kaffee Feuchtigkeit aufnehmen, was Schimmelbildung oder eine vorzeitige Oxidation fördern kann.
Geschmacksverfälschung: Bei der Zubereitung schmeckt der Kaffee dann abgestanden, muffig oder sogar „seifig“.
Daher sollte Kaffee immer separat, in einem luftdichten Behälter und fern von stark riechenden oder feuchten Produkten gelagert werden.
Welche Behälter eignen sich zur Aufbewahrung?
Behältertyp |
Eignung |
Vorteile |
Nachteile |
Aromadose mit Ventil |
Sehr gut |
Luftdicht, schützt vor CO₂-Stau |
Etwas teurer |
Vakuumbehälter |
Sehr gut |
Entzieht Sauerstoff |
Mechanik kann verschleißen |
Keramikdose mit Deckel |
Gut |
Lichtdicht, dekorativ |
Oft nicht komplett luftdicht |
Glasdose |
Mäßig |
Schön anzusehen |
Licht- & luftdurchlässig |
Originalverpackung |
Ok (kurz) |
Mit Zipper verschließbar |
Nicht für lange Lagerung |
Sollte man Kaffee einfrieren?
Jein – nur unter bestimmten Bedingungen. Ganze Bohnen können tiefgekühlt werden, wenn du sie in kleinen, luftdichten Portionen einfrierst. Also am besten vorher mit einem geeigneten Gerät vakuumieren und verschweißen. Wichtig: nur einmal auftauen! Kondenswasser und Temperaturschwankungen schaden der Bohne. Für den täglichen Gebrauch ist Einfrieren jedoch nicht empfehlenswert.
Und gemahlener Kaffee sollte auf keinen Fall eingefroren werden.
Fazit: Frisch genießen beginnt mit richtiger Lagerung
Kaffee ist empfindlich – aber mit luftdichten Behältern, kühler, trockener Lagerung und frischem Mahlen kannst du sein volles Aroma lange bewahren. Wer achtsam mit seinem Kaffee umgeht, wird mit intensiverem Geschmack belohnt.