Denn der Kaffee Preis setzt sich nicht nur aus dem Preis zusammen, den der Röster an den Farmer bezahlt. Es gibt zahlreiche weitere Faktoren, die auf den Kaffee Preis einspielen, denn du oder besser gesagt jeder im Supermarkt und in den vielen Online-Shops bezahlst. In diesem Artikel zeigen wir dir ebenfalls, wie du qualitätsvollen Kaffee erkennst und was ein Kilo Kaffee ungefähr kosten sollte, damit auch genügend Geld beim Farmer ankommt. Aber Vorsicht! Teuer bedeutet beim Kaffee Preis nicht gleich gut, Vielmehr geht es um die verschiedenen Zwischenschritte und den gesamten Handelsweg, den der Kaffee zurücklegt. Jetzt aber genug angeteasert. Legen wir los und befassen uns mit dem Kaffee Preis! Viel Spaß mit den neuen Informationen wünscht dir Elias Fischbacher von der Wildkaffee Rösterei!
Kaffee Preis auf dem Weltmarkt
Ich wette mit dir, du bist nicht regelmäßig über den Kaffee Weltmarktpreis informiert! Die meisten Kaffeetrinker denken beim Genuss einer hervorragenden Tasse Kaffee wohl auch nicht genau über den Kaffee Preis nach. Kein Wunder, denn signifikante Änderungen, die auch Konsumenten betreffen gibt es nur bei längerfristigen Preisschwankungen. Genau diese Schwankungen waren in den letzten 10-15 Jahren enorm. Kein Wunder, durch verschiedene Krisen, Bürgerkriege und blockierte Handelswege stieg und fiel der Kaffeepreis in kurzen Intervallen.
Dies wird sich in der nächsten Zeit wohl auch so fortführen, denn gerade jetzt durch die Inflation und die Weltpolitische Lage sind diese Preisschwankungen etwas ganz normales und gefundenes Fressen für Trader, die sich auf Rohstoffe spezialisiert haben. Warum die Bohnen aber auch aktuell (Dezember 2022) teilweise so günstig zu bekommen sind, liegt schlichtweg daran, dass der Kaffee auf dem Weltmarkt schon Wochen bis Monate vor dem Handel an der Börse geerntet wurden. Wie bereits im Teaser angedeutet, ist es aber nicht nur der Kaffee Preis, der über den Preis beim Kunden entscheidet.
Kaffee Preis - Krisen, Kriege & klimatische Einflüsse sind gute Voraussetzungen für Trader
So traurig es sich anhört, so bitter ist die Realität! Denn politische Krisen, Bürgerkriege in den Ursprungsländern und für den Kaffeeanbau negative klimatische Einflüsse sind ideale Voraussetzungen für Trader, die sich vollends auf den Handel von Rohstoffpositionen fokussieren. Warum? Liegt eigentlich auf der Hand, wenn wir Kaffee nicht als wohlschmeckendes Genussmittel betrachten, sondern als Wertanlage. Denn sind die Gegebenheiten in den Ursprungsländern rund um die Farmen nicht gut, so kann weniger Kaffee erzeugt werden. Folgerichtig steigt dann auch der Kaffee Preis. Nicht nur dieser Fakt ist fast schon pervers! Woher der Börsen gehandelte Kaffee mit dem äußerst niedrigen Kaffee Preis stammt, betrachten wir im nächsten Abschnitt näher, denn dieser Fakt ist die zweite dunkle Seite im globalen Kaffeehandel.
Die zweite dunkle Seite börsengehandelter Kaffees
Doch nicht nur der eigentliche Handel an der Börse hat eine äußerst dunkle, spekulative Seite. Der zweite dunkle Teil dieser Kaffees ist der Ursprung. Kaffees, die zu Börsenpreisen gehandelt werden, sind qualitativ minderwertiger und auch Bezahlung und Arbeits- sowie Anbauweise leiden unter den Dumping-Preisen. Wie bei so vielen Produkten wird auch der Kaffee auf Quantität kultiviert. Die Qualität bleibt somit auf der Strecke. Auch für die Arbeiter auf den Plantagen birgt der Kaffeepreis extreme Nachteile! Kinderarbeit, giftige Spritz- & Düngemittel, mangelhafte Ausrüstung, schlechte Bezahlung & Ausbeutung sind nur einige Attribute, die hinter Börsen gehandeltem Kaffee stehen. 500g Kaffee für 5-6 € basiert meistens aus einer bunten Mischung aus Kaffee von der Börse mit einem niedrigen Kaffee Preis. Verschiedene Zwischenschritte hinsichtlich der Weiterverarbeitung des Kaffees müssen kostentechnisch ebenfalls abgedeckt werden. Mehr dazu aber im folgenden Abschnitt!
Welche Zwischenschritte haben Einfluss auf den Kaffee Preis
Wie bereits erwähnt, hat nicht nur der Kaffee Preis auf der Börse einen Einfluss darauf, wie hoch der Kaffee Preis für den Endkunden im Supermarkt oder in den vielen Kaffee Online-Shops ist. Dabei muss man einen Schritt weiterdenken, denn die Kaffee Verarbeitung ist nach der Ernte, Aufbereitung, Verpackung und dem Export noch nicht beendet. Oftmals werden die geernteten Kirschen sogar an separate Aufbereitungsstationen verkauft, welche die Schritte nach der Ernte übernehmen und somit ebenfalls etwas mitverdienen.
Kommt der Kaffee am Hamburger Hafen an, landet er meist wieder bei einem Zwischenhändler, der den Kaffee dann an industrielle Großröstereien verkauft. Auch dort entstehen durch die Verarbeitung, Verpackung und Versand weitere Kosten. Gehe nun all diese Kosten im Kopf durch. Du wirst merken, dass die Preisbildung äußerst knapp bemessen ist. Eine faire Bezahlung für den Farmer und die Mitarbeiter auf seiner Kaffeeplantage funktioniert bei einem so niedrigen Kaffee Preis einfach nicht.
Höherer Kaffee Preis dank Fairtrade Zertifikat?
Die Organisation Fairtrade erkannte die Situation auf dem Kaffee Weltmarkt schon früh und entwickelte über die Jahre sein eigenes Siegel, welches angeblich faire Kaffeepreise für Farmer und Plantagenarbeiter garantiert. In der Realität sorgt Fairtrade dafür, dass die Farmer einen stabilen Preis für ihren Rohkaffee erhalten. Der Fairtrade Preis wird von einer eigenen Pricing Abteilung von Fairtrade bewertet und festgelegt. Dazu kommt eine festgeschriebene Prämie für biologische Bohnen sowie Community Projekte. Dafür braucht es aber das Fairtrade Zertifikat und optional das Bio-Zertifikat. Diese Zertifikate kosten aber selbstverständlich Geld, was einen großen Nachteil gegenüber Farmern mit kleineren Plantagen darstellt. Denn die haben oft nicht die finanziellen Mittel, um sich die jährliche Zertifizierung leisten zu können.
Der Fairtrade Preis kann teilweise auch unter den Kaffee Preis an der Börse fallen. Somit ist eine faire Entlohnung nicht immer garantiert. Ganz allgemein ist Fairtrade aber eine gute Sache im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung der Bauern. Das System sollte aber weiterhin optimiert werden.
Faire Kaffee Preise durch Direct Trade
Der direkte Handel mit den Farmern stellt den kompletten Gegensatz zum Börsen gehandeltem Kaffee dar. Beginnen wir mit der Sichtweise. Kaffee wird per direkten Handelswegen vorzugsweise nicht als Investment, sondern als Genussmittel gesehen. Daher liegt der Fokus nicht auf dem Preis, sondern auf der Qualität und dem Geschmack der auserwählten Rohkaffeesorten.
Dies spiegelt sich auch auf den Farmen wider. Der nachhaltige Anbau mit ökologisch verträglichen Düngemitteln, sowie Arbeitsweise und Entlohnung haben höchsten Stellenwert. Aus dem Zusammenspiel all dieser Faktoren entstehen nachhaltige Kaffeeplantagen, die qualitätsvollen Specialty Coffee produzieren und dafür von Röstern aus aller Welt fair & direkt entlohnt werden. Durch den direkten Handelsweg bekommen die Farmer eine direkte Bezahlung für ihren Rohkaffee, der weit über dem Kaffee Preis an der Börse liegt.
Kaffee Preis - So erkenne ich Kaffee, der wirklich fair gehandelt wurde
Allgemein haben wir uns in diesem Blog dem Kaffee Preis gewidmet. Wirklich guten Kaffee, der qualitätsvoll & nachhaltig kultiviert sowie verarbeitet wurde, erkennst du schon am Preis. Ein Kilo Kaffee für 10-18 € kann einfach nicht nach fairen & sozialen Grundsätzen hergestellt werden. Mindestens 25 € solltest du für einen Kilo Kaffee ausgeben.
Weitere qualitative Faktoren sind auf der Verpackung erkennbar. Wird beispielsweise die Farm, Varietät und genaue Herkunft der Bohne, also möglichst viele Details über den Kaffee, preisgegeben, so kannst du dir sicher sein, dass der Kaffee qualitätsvoll kultiviert & verarbeitet wurde. Auch ein grundlegender Blick auf den Röster und das Gesamtbild können dir dabei helfen, ein genaueres Bild über den verwendeten Rohkaffee geben.
Kaffee Preis - Kurz & Knapp
Der Kaffee Preis auf der Börse hat eine Licht-Seite, der günstige Preis für viel Kaffee und eine absolut dunkle Seite, Spekulation, schlechte Bezahlung, katastrophale Arbeitsbedingungen, mangelhafte Qualität sind nur einige Attribute, die in diese dunkle Ecke des globalen Kaffeehandels fallen. Fairtrade versucht schon seit einiger Zeit mit einem eigenen Preissystem gegen Börsen gehandelten Kaffee zu steuern, jedoch benötigt das System noch einige Optimierungen. Der direkte Handel läuft fernab von diesen Systemen. So wenig Zwischenschritte wie möglich, beste Qualität und der Fokus auf den Geschmack machen den direkten Handel aus. Kaffee wird dabei nicht als Trading-Rohstoff angesehen, sondern als Genussmittel. Also #staywild!
