• Bekannte nachhaltige Kaffeemarken sind u.a. Wildkaffee, Coffee Circle, El Rojito, Original Food oder Lebensbaum
• Sie setzen auf fairen oder gar direkten Handel, ökologische Landwirtschaft, Transparenz
• immer häufiger setzen (vor allem kleine) Röstereien auf Nachhaltigkeit

Nachhaltiger Kaffeegenuss – mehr als nur Bio

Wer Kaffee liebt, möchte ihn meist nicht nur schmackhaft, sondern auch ethisch korrekt und umweltbewusst genießen. Doch was macht eine Marke eigentlich nachhaltig – und worauf solltest du beim Kauf achten? Hier stellen wir dir bekannte nachhaltige Kaffeemarken vor und zeigen, woran du verantwortungsvollen Kaffee erkennst.

 

Was bedeutet „nachhaltiger Kaffee“?

Nachhaltigkeit beim Kaffee umfasst mehrere Aspekte:

  • Soziale Nachhaltigkeit: Fairer beziehungsweise direkter Handel, der existenzsichernde Preise schafft und auf langfristige Partnerschaften mit den Produzent:innen setzt
  • Ökologische Nachhaltigkeit: Biologischer oder biodynamischer Anbau der Kaffeepflanzen, Bodenschutz, wenig Pestizide ohne Chemie, kein Raubbau an der Natur
  • Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Unterstützung lokaler Strukturen, Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Kaffees, soziale Projekte in den Ursprungsländern
  • Klimaschutz: CO₂-Kompensation, emissionsarme Röstung, nachhaltige Verpackungen, Wiederverwendung von Kartonagen sowie Weiterverarbeitung von Röstresten (Silberhäutchen) zu Biogas.

Viele Marken kombinieren diese Aspekte – manche setzen gezielt Schwerpunkte. Bei Wildkaffee sind uns alle Punkte wichtig und wir versuchen, uns dabei stetig weiterzuentwickeln.

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Einige nachhaltige Kaffeemarken im Überblick

Da draußen gibt es mittlerweile sehr viele kleine und mittelgroße Röstereien, die auch Nachhaltigkeit setzen. Wir können hier nicht alle nennen – zumal auch wir nicht alle kennen. Deshalb haben wir uns ein paar herausgepickt: allen voran natürlich uns! 😊

 

Wildkaffee Rösterei – Qualität, Transparenz und Naturschutz vereint

Die Wildkaffee Rösterei aus Garmisch-Partenkirchen zählt zu den Vorreitern im Bereich nachhaltiger Spezialitätenkaffees in Deutschland. Seit unserer Gründung im Jahr 2010 verfolgt das Team um die Gründer Stefanie und Leonhard Wild eine klare Mission: Höchste Qualität durch direkten Handel, echte Transparenz und ein respektvoller Umgang mit Natur und Mensch.

 

Herkunft und Direkthandel

Wildkaffee setzt konsequent seit Anfang an auf Direct Trade – also den direkten Einkauf der Bohnen bei Kleinbauern und Kooperativen weltweit. Im Gegensatz zum anonymen Handel über Zwischenhändler werden hier langfristige Partnerschaften aufgebaut, faire Preise weit oberhalb des Weltmarktniveaus gezahlt und der persönliche Kontakt gepflegt. Die Rösterei bezieht Bohnen u.a. aus:

  • Äthiopien (Yirgacheffe, Guji)
  • Guatemala (Huehuetenango)
  • Kolumbien, Peru, El Salvador und Honduras
  • Indonesien
  • Indien und vielen mehr

Viele unserer Partner-Farmen arbeiten biodynamisch und im Einklang mit der Umgebung – auch ohne offizielles Bio-Zertifikat. Wir dokumentieren die Herkunft jeder Bohne transparent und erzählen auf unsere Webseite auch die Geschichten der Menschen dahinter.

 

Röstung und Handwerk

Geröstet wird in kleinen Chargen per Trommelröstung, schonend und präzise, um das individuelle Aromaprofil jeder Bohne herauszuarbeiten. Ob fruchtiger Filterkaffee oder kräftiger Espresso – unsere Röstmeister Josef Staltmayr und Leonhard Wild entwickeln für jede Herkunft ein passendes Röstprofil. Dabei fließen Sensorik, jahrelange Erfahrung und technisches Know-how zusammen. Die Philosophie dabei ist: „Die Bohne ist der Star – wir holen nur das Beste aus ihr heraus.“

 

Nachhaltige Projekte und Verantwortung

Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist das eigene "Coffee School Project". Dabei engagieren wir uns nicht nur für nachhaltigen Kaffeeanbau in El Salvador, sondern wir wollen auch die Strukturen durch gezielte Schulungen fördern, sodass alle Farmer vor Ort gleichermaßen profitieren. Der Anbau von Specialty Coffee soll dabei wieder als Ansatz für neue Lebensmöglichkeiten gesehen werden. Zusammen mit der NGO advance.coffee unterstützen wir außerdem das „Impossible National Park“-Projekt zur Wiederaufforstung in El Salvador. Des Weiteren unterstützen wir das Kaffeeprojekt der Arhuacos in Kolumbien.

 

Was uns als Wildkaffee besonders macht:

  • Transparenz auf jeder Ebene: Herkunft, Anbau, Farmer:innen – alles offen einsehbar
  • Keine Massenware: Ausschließlich Spezialitätenkaffee mit Scores >85
  • Engagement über den Tellerrand hinaus: Biodiversität, Bildung und Entwicklung
  • Wertschätzung: Für Kaffee als Kulturgut – und für die Menschen dahinter

 

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Coffee Circle

Auch Coffee Circle aus Berlin setzt auf direkte Zusammenarbeit mit Bauern in den Ursprungsländern. Unter anderem fließt für jedes verkaufte Kilo ein Euro in soziale Projekte. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, nachhaltiger Kaffeeanbau, faire Lieferketten und Klimaresilienz für eine nachhaltigere Kaffeeindustrie. Darüber hinaus setzt das Unternehmen ebenso auf Transparenz und die Menschen hinter den Kaffees.

 

El Rojito

Die Hamburger Rösterei El Rojito ist bekannt für seine nachhaltigen Kaffees von kleinbäuerlichen Kooperativen aus Nicaragua und anderen mittel- und südamerikanischen Ländern. Wichtig ist den Hamburgern ein fairer Preis für die Erzeuger und das Klima zu schonen. Hierfür wird ein Teil des eingekauften Rohkaffees sogar per Segelschiff nach Deutschland transportiert. Außerdem wird viel von dem gerösteten Kaffee per Lastenrad und Muskelkraft in Hamburg ausgeliefert. Außerdem ist El Rojito nicht profitorientiert. Erwirtschaftete Überschüsse werden zugunsten des Handels reinvestiert, zur Rücklagengewinnung verwendet oder für Projekte, die sich für eine solidarische Welt einsetzen, gespendet.

 

Original Food

  • Kaffee aus äthiopischen Regenwäldern zu fairen Preisen über dem Weltmarktniveau
  • Schutz des Biosphärenreservats Kaffa seit 20 Jahren und seit 2016 auch ein Projekt in Sheka
  • Unterstützt traditionelle Erntemethoden und Biodiversität in Äthiopien

Woran erkenne ich nachhaltige Kaffeemarken?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten nachhaltige Kaffeemarken zu erkennen. Wobei es in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach ist, weil – leider – auch in dieser Branche Greenwashing betrieben wird.

Eine Möglichkeit Nachhaltigkeit zu erkennen sind Zertifizierungen: Fairtrade, Bio, Naturland, Rainforest Alliance, Demeter etc.

Jedoch kann ein Unternehmen auch ohne Zertifizierungen nachhaltig arbeiten. Bei Wildkaffee zum Beispiel verzichten wir auf Siegel, da eine Zertifizierung unter anderen auch von den Kleinbauern gezahlt werden muss, was eine oft nicht stemmbare finanzielle Belastung ist. 

Wildkaffee Logo grün nachhaltigkeit

Weitere Punkte sind …

  • Transparenz: Herkunft und Erzeuger:innen sind nachvollziehbar
  • Direkter Handel: Ohne Zwischenhändler, mit fairer Bezahlung weit über Weltmarktniveau
  • Engagement: Eigene Projekte, Bildungsinitiativen, CO₂-Ausgleich
  • Verpackung: Recycelbar, kompostierbar oder plastikfrei

 

Fazit: Nachhaltigkeit beginnt beim Kaffeekauf

Wer nachhaltigen Kaffee trinken möchte, hat heute viele gute Optionen – vom Spezialitätenkaffee in kleinen Röstereien bis hin zu bekannten Bio-Marken im Supermarktregal. Die genannten Marken zeigen: Guter Geschmack und gutes Gewissen müssen kein Widerspruch sein. Du kannst dich über deine Wunsch-Rösterei einfach und schnell im Internet informieren oder direkt bei der Rösterei anfragen. Und wenn du bei uns einkaufst, kannst du dir sicher sein, dass du nicht nur nachhaltigen, sondern vor allem sehr hochwertigen und wohlschmeckenden Kaffee bekommst.

FAQ – Nachhaltige Kaffeemarken

Was ist nachhaltiger Kaffee?

Nachhaltiger Kaffee wird umweltfreundlich und sozial verantwortlich produziert – oft in Bio-Qualität, mit fairen Preisen für Bauern und ohne schädliche Chemie.

Welche Kaffeemarken sind besonders nachhaltig?

Bekannte Beispiele sind Wildkaffee, Coffee Circle, El Rojito, Original Food oder Lebensbaum. Sie setzen auf Transparenz, Fairness und Ökologie und soziale Förderung in den Ursprungsländern.

Muss nachhaltiger Kaffee teurer sein?

Muss nicht, ist aber aus nachvollziehbaren Gründen oft der Fall. Er ist oft etwas teurer, weil faire Löhne und umweltschonende Produktion eben höhere Kosten verursachen. Dafür erhältst du hochwertigen Kaffee, der Umwelt und Menschen schützt.

Sind Bio- oder Fairtrade-Kaffees automatisch nachhaltig?

Nicht unbedingt. Bio garantiert zwar ökologische Standards, aber nicht zwingend faire Preise oder direkte Handelsbeziehungen. Und Fairtrade garantiert nicht unbedingt ökologischen Anbau oder Nachhaltigkeit, lediglich eine faire Bezahlung der Produzent:innen. Dennoch ist es besser als börsengehandelte Industriekaffees.