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Wir sind "Röster des Jahres"

Das Fachmagazin crema hat Wildkaffee zum „Röster des Jahres 2023“ gekürt. Diesen Preis verleiht das Fachmagazin nun bereits seit 2008 und da die Bewertung von einer unabhängigen Fachjury vorgenommen wird, ist die Auszeichnung in der Szene entsprechend anerkannt und erstrebenswert. Sie gilt als eine der höchsten Ehrungen in der deutschsprachigen Kaffee- und Rösterszene

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Röster des Jahres - das Auswahlverfahren

Die Jury betrachtet bei der Bewertung vor allem drei Kriterien: die Qualität des angebotenen Kaffees, die Leistungen der Rösterei bei Lieferung, Service und die verwendeten Verpackungen sowie die Nachhaltigkeit und Fairness des Unternehmens vor allem in Bezug auf die Einkaufsbedingungen. Dazu gehören Fair Trade und Direct Trade. Diese Punkte wurden im Laufe eines Jahrs anhand mehrerer Testeinkäufe durch die Jury geprüft, wodurch eventuelle Qualitätsschwankungen berücksichtigt und die zu bewertenden Leistungen über einen ausgedehnten Zeitraum beurteilt werden konnten. Die Rösterei bekommt davon nichts mit, kann also die Testeinkäufe auch nicht aufhübschen oder sonst wie beeinflussen.

„Als das Magazin im Mai angerufen hat, um uns die Entscheidung mitzuteilen, waren wir erstmal sehr überrascht. Dann haben wir uns sehr gefreut“, erinnern sich die Wildkaffee-Gründer Steffi und Hardi Wild.

Getestet werden ausschließlich Röstereien im deutschsprachigen Raum. Die Auswahl der zu testenden Röstereien sowie der Test selbst wird von einer Fachjury aus unabhängigen Experten und Fachjournalisten durchgeführt. Die Auszeichnung zum „Röster des Jahres“ ist eine der höchsten Ehrungen in der deutschsprachigen Kaffee- und Rösterszene. Verlag und Redaktion des „crema Magazins“ garantieren einen fairen und unabhängigen Wettbewerb. 

Röster des Jahres – Die Anfänge von Wildkaffee

Leonhard, genannt Hardi, und seine Frau Stefanie Wild beginnen ihre Karrierelaufbahn als Profisportler: er im Eishockey – unter anderem beim SC Riessersee, den Kölner Haien und dem EHC München. Sie auf der Skipiste im Slalom und Riesenslalom. Dass nach dem Karriereende eine andere Erwerbsmöglichkeit hermusste, stand für beide fest. Bereits 2004 machten sie sich neben dem Sport in der Gastronomie selbstständig. Zuerst mit einem Subway-Restaurant in Garmisch-Partenkirchen nach Franchise-Prinzip, einem der Ersten in ganz Bayern. „Wir haben schnell erkannt, dass Kaffee unsere Leidenschaft ist“, erzählt Hardi. „Als Sportler trinkt man viel Kaffee!“ 2006 machte er seinen ersten Barista-Kurs und entwickelt erste Café-Konzepte, zwei Jahre später kommt das Rösten hinzu. 2010 ist es dann so weit: Das Ehepaar gründet Wildkaffee.

Röster des Jahres – Wildkaffee heute

Wildkaffee befindet sich mit seiner Rösterei nun in Farchant und hat knapp zehn Mitarbeiter, dazu gibt es das Wildkaffee-Café in Garmisch-Partenkirchen, das ein langjähriger Mitarbeiter führt und Ende Juli wird in Wien Wildkaffee 2.0 unter der Führung des langjährigen Freunds, Geschäftspartners und Brewers Cup Champion Martin Wölfl eröffnet. Die Produktvielfalt von Wildkaffee spiegelt sich im breit gefächerten Kundenstamm wider: von Gastro- über Bürokunden und Coffeeshops bis hin zu Resell-Plattformen im Internet. Der Fokus liegt aber stark auf dem eigenen Online-Shop. „Jeder, der guten Kaffee will und unsere Philosophie versteht, die Werte vertreten kann, die wir haben, der ist ein guter Kunde für uns, egal ob groß oder klein!“, betont Steffi Wild.

Röster des Jahres – Direkter Handel

Anfangs – zu Gründungszeiten – hat man auch bei Wildkaffee den Rohkaffee klassisch eingekauft: Man bekam Preislisten zugeschickt und hat Kaffee davon bestellte. Durch mehrere Reisen in den Ursprungsländern wurde jedoch schnell klar, dass sie keinen Kaffee unbekannter Herkunft mehr kaufen wollten, sondern genau wissen wollen, wie ihr Kaffee angebaut wird und wie die Arbeitsbedingungen dabei sind. Somit hat Wildkaffee bereits 2012 damit begonnen, sein eigenes Handelsnetzwerk aufzubauen, um beim Rohkaffee keine Kompromisse eingehen zu müssen. Zu viele Zwischenhändler machen den Preis kaputt und vor allem landet auch nicht genug beim Kaffeefarmer. Mittlerweile bezieht das Unternehmen 85 Prozent seines Rohkaffees direktvon den Bauern, zu denen regelmäßige, persönliche Kontakte gepflegt werden.

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Röster des Jahres – Soziale Projekte und Nachhaltigkeit

Doch „direkter Handel“ ist Wildkaffee noch nicht genug. Grundlegend will man nicht nur für sich guten Rohkaffee kaufen, sondern auch die Situation für Kaffeefarmer vor Ort verbessern. Darum unterstützt die Rösterei auch soziale Projekte, unter anderem in Ruanda, und hat ein eigenes Projekt in El Salvador gestartet.

Coffee School Project in El Salvador

Eines der Pilotprojekte ist das Buenos Aires Coffee School Project. El Salvador war vor einigen Jahren noch für einzigartigen Kaffee bekannt. Durch Kriminalität, Korruption, geringe Preise und mit Blattrost befallene Kaffeepflanzen kam der Kaffeemarkt in El Salvador zum Erliegen. Und das, obwohl das Land perfekte Bedingungen zum Anbau von Specialty Coffee besitzt. Die Region Buenos Aires liegt inmitten einer malerischen Landschaft, direkt am Vulkan Santa Ana. Die einzigartige Lage dieses Gebietes, die nahrhaften Böden und die vielen verlassenen Plantagen haben uns bewegt zu handeln! Gemeinsam mit QC Coffee & Rodolfo Ruffatti hat Wildkaffee eine dieser verlassenen Kaffeefarmen gekauft. „Diese nutzen wir dafür, dass den Kaffeefarmern vor Ort eine neue Perspektive geboten wird“; beschreibt Hardi Wild. 

Das soziale Projekt im Kaffee bietet den Farmern eine vollumfängliche Unterstützung bezüglich neuer Techniken, dem ertragreichen Anbau, der Aufbereitung & der Unterstützung beim Vertrieb der Ernte. Außerdem wurden gemeinsame Aufbereitungsanlagen geschaffen, um die Kosten für kleinere Farmer zu senken. Gemeinsam mit der gesamten Farmer-Community sorgt das soziale Projekt im Kaffee dafür, dass neue Varietäten angebaut und verbessert werden. So wird das Portfolio der Farmer vergrößert, was ihnen im florierenden Kaffeemarkt einen mächtigen Vorteil sichert. 

Community Coffee Rwanda Projekt von Eric Wright

Kaffee aus Ruanda ist eine echte Spezialität. Gerade die feinen, geradlinigen Noten nach Beeren und anderen Früchten machen die Varietäten aus Ruanda zu etwas ganz Besonderem. Jedoch sind die meisten Farmer in Ruanda schon sehr alt. Über die Jahre haben sie die Pflege und Sorgfalt gegenüber ihren Kaffeepflanzen leider eher vernachlässigt, weshalb Qualität, Infrastruktur und schließlich die Erträge rapide nach unten gingen. Dies zwang einige Farmer dazu, ihre Plantagen aufzugeben, oder auf anderweitige landwirtschaftliche Anbaugüter wie Kochbananen, Maniok und ähnliches umzusteigen. Diese Hindernisse griff der Amerikaner Eric Wright 2017 auf – er gründete das Community Coffee Rwanda Projekt (CCR). Interessanterweise entwickelte Eric erst spät seine Liebe zu Specialty Coffee. Zuvor war er als Jurist in den USA tätig. Mit dem Pachtvertrag seiner ersten Washingstation im Süden Ruandas schlug er aber einen völlig neuen beruflichen Weg ein und förderte von dort an die Strukturen des Specialty Coffee Anbaus in Ruanda. Nach zwei Jahren und der erfolgreichen Strukturierung einiger Farmen, entschied sich Eric zu expandieren. Er investierte in ein Gebiet, auf dem noch kein Kaffee kultiviert wurde und siedelte dort weitere Plantagen an. Zudem pachtete er zwei weitere Washingstationen. Das Resultat überzeugt auf ganzer Linie. Eric ist mittlerweile für die Existenz von mehr als 800 Farmern verantwortlich, welche dank der hilfreichen Schulungen eine gleichbleibend hohe Qualität ihrer Kaffees liefern können. Seit 2019 bezieht Wildkaffee seinen Kaffee vom CCR-Projekt und unterstützen damit Erics Arbeit.

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La Palma - die Kanarischen Inseln

Ein weiteres Projekt der „besten Röster des Jahres 2023“ ist Specialty Coffee aus Europa. Mit „La Palma Geisha“ hat Wildkaffee den ersten europäischen Specialty Coffee von den Kanaren herausgebracht. Mit dafür verantwortlich, dass Kaffee von den Kanaren wieder im Kommen ist, sind die Geschäftspartner und Kaffeefarmer Rosi Pombrol und Jens Kimmel von der Finca Anthea Café. Weitere Projekte sind für die Zukunft geplant: Der Aufbau einer hiesigen Coffee School sowie Kaffeereisen in Europa. „In viereinhalb Stunden ist man ab München per Direktflug auf der Kaffeeplantage“, erzählt Hardi. „Das macht das Ganze natürlich ein bisschen leichter.“ 

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Müll und Biogas vom
Röster des Jahres

Für noch mehr Nachhaltigkeit sorgt der Umgang mit Müll und Abfällen in der Rösterei in Farchant. Jeder Karton und sämtliche Füllmaterialien werden in der Versandabteilung wiederverwendet. Die Häutchen, die in der Rösterei nach dem Röstvorgang als Abfallprodukt anfallen, werden in der hiesigen Bioabfallverwertungsanlage in Biogas umgewandelt und die Kaffeetüten der Rösterei bestehen aus nur einem Wertstoff, Kraftpapier, und sind dadurch zu 100 Prozent recycelbar.

Röster des Jahres - Fazit

Wildkaffee baut den „direkten Handel“ stetig aus, und versucht langfristig für die Zukunft alle seine Rohkaffees direkt von den Bauern aus den Ursprungsländern zu beziehen. Jetzt freut man sich in der Rösterei erst mal über die Auszeichnung zum „Röster des Jahres“ vom crema Fachmagazin. Wichtig ist es Steffi und Hardi zu betonen, wie bedeutend das Team ist. „Wir sind ja nur ein kleiner Teil von der Firma, wir haben sie gegründet und aufgebaut. Das Lob gebührt aber auch all unseren Mitarbeitern, die Wildkaffee super vorangebracht haben. Röster des Jahres, das sind ja nicht nur wir, sondern unser Röstmeister, das gesamte Team und nicht zu vergessen die Farmer. Die machen einfach so einen wichtigen Job.“