• du bist neu in der Welt des Kaffees
• geeignet für Einsteiger ist Filterkaffee oder French Press
• mild und nicht zu fruchtige Kaffees für den Anfang
• Kaffee aus Brasilien, Peru oder Kolumbien geeignet

Der perfekte Einstieg in die Kaffeewelt

Die Welt des Kaffees ist riesig, aromatisch vielfältig – und manchmal etwas überwältigend. Wer gerade erst anfängt, sich mit hochwertigem Kaffee auseinanderzusetzen, steht schnell vor Fragen wie:

  • Welche Bohne passt zu mir?
  • Wie stark darf der Kaffee sein?
  • Muss ich gleich eine teure Ausstattung kaufen?

Keine Sorge: Der Einstieg gelingt auch ohne Barista-Diplom. Wichtig ist vor allem: Du beginnst mit einem Kaffee, der dir schmeckt – der mild, ausgewogen und gut verträglich ist. Denn es gibt da draußen auch ganz verrückte, abgefahren fermentierte Kaffees, die dir am Anfang deiner Reise vielleicht schon alles verhageln könnten.

 

Worauf sollten Einsteiger beim Kaffeekauf achten?

Also hier mal im Detail ein paar Punkte, die du bei deinem neuen Hobby oder deiner neuen Leidenschaft – Kaffee – beachten kannst, um schnell und sauber in das Thema reinzukommen. Natürlich gilt auch beim Kaffee – so wie bei allen Hobbys mit Genussmitteln: was dir schmeckt ist viel wichtiger als alles, was wir als Profis sagen. Denn wie du weißt, lässt sich über Geschmack bekanntlich nicht oder eben unendlich streiten.

 

Milder Geschmack statt Bitterkeit

Als Einsteiger solltest du lieber auf säurearme, milde Kaffees setzen, die nicht zu bitter oder kräftig sind. Ideal sind helle bis mittelgeröstete Arabica-Bohnen aus:

  • Brasilien: nussig, schokoladig, rund
  • Kolumbien: mild, leicht fruchtig, balanciert
  • Guatemala: angenehm weich, mit leichter Süße
  • Peru oder Honduras: sehr zugänglich und weich im Abgang

Diese Kaffees bieten einen angenehmen Einstieg – ganz ohne Reizüberflutung oder übermäßige Bitterstoffe. Bei der Aufbereitung solltest du als Anfänger auf Natural oder Washed-Kaffees gehen, da diese natürlich schmecken. An fermentierte Kaffees kannst du dich später wagen.

Einsteiger Kaffee mit Handfilter frisch aufgebrüht

Was bedeutet „Säure“ im Kaffee wirklich?

Ein Begriff, der Einsteiger oft verunsichert, ist "Säure". Dabei ist wichtig zu verstehen: Säure im Kaffee ist nicht gleich "saurer Geschmack" oder ein niedriger pH-Wert. Es gibt zwei Arten von "Säure", über die man bei Kaffee spricht:

  1. pH-Säure (chemisch):
    Kaffee ist generell leicht sauer (pH ~5), aber das hat meist nichts mit dem wahrgenommenen Geschmack zu tun.
  2. Geschmackliche Säure (fruchtige Noten):
    Diese entsteht durch die Röstung und natürliche Inhaltsstoffe – z. B. Apfel- oder Zitronensäure. Sie sorgt für lebendige, fruchtige Aromen und macht Kaffee „hell“ und „spritzig“. (so wie die fruchtigen Noten in Weinen zum Beispiel)

Gerade bei hellen Röstungen kann diese fruchtige Säure betont sein – sie erinnert oft an Beeren, Zitrusfrüchte oder Steinobst. Das ist gewollt und nicht mit Magenreizung oder Sodbrennen gleichzusetzen.

Für Einsteiger eignen sich dennoch Kaffees mit balancierter Säure, also einer dezenten, angenehmen Fruchtigkeit – ohne übermäßig „sauer“ bzw. fruchtig zu wirken.

 

100 % Arabica – ein guter Anfang

Robusta-Bohnen enthalten mehr Koffein und Bitterstoffe als Arabica-Bohnen. Einsteiger sollten daher zu reinen Arabica-Mischungen oder auch Arabica Single Origin-Kaffees greifen – sie sind feiner im Geschmack, oft säureärmer und runder. Des Weiteren gibt es auch noch Liberica und Excelsa-Kaffees, diese beiden sind jedoch nicht so häufig zu finden und fallen daher erst mal raus.

 

Filterkaffee als ideale Zubereitungsmethode

Für den Einstieg ist klassischer Filterkaffee (mit Handfilter, Filtermaschine oder French Press) perfekt: Warum?

Weil der Kaffee auf diese Art unkompliziert in der Zubereitung ist, du keine teure Ausrüstung benötigst und er trotzdem seine Aromen voll entfalten kann. Außerdem schmeckt Filterkaffee milder als Espresso.

Tipp: Am besten mit frisch gemahlenem Kaffee und gefiltertem Wasser arbeiten – das macht einen riesigen Unterschied!

Einsteiger Filterkaffee wird frisch aufgegossen

Einstiegsrezept Filterkaffee

Für Filterkaffee (mit dem Handfilter) benötigst du Filterpapier, einen Dripper und eine Kanne oder Tasse. Kaffee-Wasser-Verhältnis 1:15 bis 1:17 (also zB: 18 g Kaffee auf 270 ml)

  1. Mahle deine Kaffeebohnen frisch und wähle den Mahlgrad passend zur Handfilter-Methode. (mittelgrob)
  2. Lege das Filterpapier in den Handfilter und spüle es mit heißem Wasser aus. Dadurch werden Papiergeschmack und -rückstände entfernt.
  3. Gib den gemahlenen Kaffee in den Filter und richte den Handfilter über deine Servierkanne aus.
  4. Gieße langsam und gleichmäßig heißes Wasser über den Kaffee. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist, um eine optimale Extraktion zu gewährleisten.

 

Einstiegsrezept French Press

Für einen French Press Kaffee benötigst du lediglich gemahlenen Kaffee, Wasser und eine Pressstempelkanne (French Press)

  1. Für die French Press empfehlen wir eine grobe Mahlung. Für eine Standardportion verwende etwa 60 Gramm Kaffee pro 1.000 ml Wasser.
  2. Spüle die French Press mit heißem Wasser aus, um sie vorzuwärmen und eventuelle Rückstände zu entfernen. 
  3. Gib den gemahlenen Kaffee in die French Press. Gießen 100 ml auf und lass den Kaffee gut 30 Sekunden ziehen. Dann gieße die restlichen 900 ml konstant und langsam auf und rühre einmal kräftig um.
  4. Lasse den Kaffee für etwa 4 Minuten ziehen. Setze anschließend den Deckel mit dem Kolben auf die French Press, drücke ihn langsam nach unten und trenne so den Kaffeesatz vom Kaffee. Drücke den Kolben nicht zu schnell nach unten, um ein Überlaufen zu vermeiden.

An diese Grundrezepten kannst du je nach Kaffee und Erfahrung ein wenig schrauben und experimentieren – je nach deinem Geschmack.

 

Gute Einsteiger-Kaffees im Überblick

Kaffeeherkunft

Geschmack

Ideal für

Von uns

Brasil

Schokoladig, mild

Filterkaffee, Cold Brew, Herdkanne

Brasil Capim Branco

 

Kolumbien

Ausgewogen, süß, 
leicht fruchtig

French Press, Handfilter

Kolumbien Arhuaco

 

Guatemala

Süßlich, nussig, Schokolade

Pour Over, AeroPress,
French Press

Guatemala San Lorenzo

Peru

Weich, säurearm

Filterkaffee, Vollautomat

 

 

Was du vermeiden solltest

  • (Anfangs) Dunkle Espressoröstungen: Diese können zu bitter oder zu kräftig sein.
  • Günstiger Supermarktkaffee: Oft zu alt, zu dunkel geröstet oder unausgewogen.
  • Robusta-lastige Mischungen: Zu viel Koffein, Bitterkeit und Erdigkeit.

Das heißt nicht, dass du nie Espresso trinken sollst – ganz im Gegenteil, du solltest auch irgendwann auf deiner Kaffeereise Espresso ausprobieren. Auch davon findest du gute Mischungen bei uns.

 

Tipps für den Einstieg ohne teure Ausstattung

Auch ohne Espressomaschine oder teure Mühle kannst du hervorragenden Kaffee genießen:

  • Guter Einsteiger-Filterkaffee (ganze Bohne oder frisch gemahlen kaufen)
  • Handfilter oder French Press: günstig, platzsparend und effektiv
  • Gefäß mit Deckel zur richtigen Lagerung (wobei du unseren Kaffee anfangs auch in der Packung lagern kannst – in einem dunklen Schrank)

 

Fazit: Mild starten, mit Neugier weitergehen

Der perfekte Kaffee für Einsteiger ist einer, der dich nicht gleich überfordert, sondern begeistert. Mit einem milden Arabica aus Mittel- oder Südamerika, einer simplen Zubereitungsmethode und einem offenen Gaumen gelingt der Einstieg in die Welt des Specialty Coffee ganz entspannt. Und dann kannst du dich natürlich immer tiefer in die Materia einarbeiten beziehungsweise einbrühen und trinken.

Unser Tipp: Starte mit einem Probierset aus hellen oder mittleren Röstungen – so lernst du verschiedene Geschmacksrichtungen kennen und findest deinen Favoriten. Also auf die Plätze, fertig, staywild!

FAQ – Kaffee für Einsteiger

Welcher Kaffee ist am mildesten für Anfänger?

Arabica-Kaffees aus Brasilien, Kolumbien oder Peru gelten als besonders mild und eignen sich hervorragend für den Einstieg.

Welche Röstung ist für Anfänger geeignet?

Helle bis mittlere Röstungen, da sie weniger Bitterstoffe enthalten und die feinen Aromen besser zur Geltung kommen.

Welche Zubereitungsmethode ist am einfachsten?

Filterkaffee mit Handfilter oder French Press – beide sind unkompliziert, günstig und liefern gute Ergebnisse.

Brauche ich eine Kaffeemühle?

Nicht zwingend. Frisch gemahlener Kaffee ist besser, aber viele Röstereien bieten auch frisch gemahlenen Kaffee für bestimmte Zubereitungen an.